Verzweifelte Suche nach Überlebenden des schweren Erdbebens in Ecuador
Mehr Tote. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, die Suche nach Überlebenden in den Trümmern nach dem Erdbeben der Stärke 7,8 samt 150 Nachbeben in Ecuador. Viele Menschen suchen weiter bis zur Erschöpfung nach verschwundenen Angehörigen unter den Trümmern. Doch auch mithilfe von Rettungskräften des Staates, aber auch aus Mexiko, Kolumbien und Venezuela können oft nur noch Tote geborgen werden. Bis Montagfrüh (Ortszeit) wurden 350 Leichen und 2068 Verletzte gezählt.
Rund 10.000 Soldaten und 4000 Polizisten sind bei den aktuellen Rettungsarbeiten im Einsatz. Auch die UNO schickte Helfer und 20.000 Wasserreinigungstabletten. Hunderte Menschen gelten als vermisst. „Ich fürchte, die Zahl wird noch steigen, weil wir weiterhin Trümmer beseitigen“, sagte Präsident Rafael Correa nach einem Besuch im Katastrophengebiet im Westen des südamerikanischen Landes. „Dies sind äußerst schwierige Zeiten für unser Vaterland.“Er sprach von der schlimmsten Kata- strophe seit 67 Jahren in Ecuador. Das Land mit seinen 16 Mio. Einwohnern liegt geografisch am „Pazifischen Feuerring“, einem Gürtel Hunderter aktiver Vulkane.
In sechs Provinzen galt der Ausnahmezustand. Am Montag sollten die Schulen in vielen Provinzen geschlossen bleiben. In Portoviejo nutzten mehr als 100 Häftlinge die Lage, um aus dem beschädigten Gefängnis auszubrechen, twitterte Justizministerin Zuñiga. Etwa 30 seien wieder gefasst worden, andere seien freiwillig zurückgekehrt.