Terroranschlag auf einen Bus in Jerusalem
Israel. 21 Menschen wurden in einem Bus durch einen Sprengstoff-Anschlag verletzt, zwei schwer.
Die Explosion in einem Linienbus, der zufällig ohne Passagiere in Jerusalem unterwegs war, war so stark, dass auch ein daneben fahrender Bus sofort in Flammen aufging. 21 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt, zwei davon schwer. Nach stundenlangen Spekulationen, ob ein Motorschaden die Explosion ausgelöst hat, kam am Abend die Bestätigung der israelischen Polizei: Es war Sprengstoff.
„Wir haben einen Anruf bekommen, da war uns schon alles klar“, sagte ein Feuerwehrmann gegenüber Medi- envertretern. Wenig später teilte ein Polizeisprecher mit, dass im hinteren Teil des Busses Sprengstoff explodiert sei. Israelische Medien berichteten am Abend, bei einem der schwerverletzten Passagiere habe es sich möglicherweise um einen palästinensischen Selbstmordattentäter gehandelt. Israels Premier Netanyahu drohte: „Wir werden die Täter und Hintermänner finden und mit ihnen abrechnen.“
Eskalation der Gewalt
In den letzten Monaten hatte es immer wieder Angriffe von radikalen Palästinensern auf Israelis gegeben, vor allem mit Messern. Oder sie preschten mit Autos in Menschengruppen bei Busstationen. Seit Oktober wurden in Folge dieser Gewaltwelle 190 Palästinenser sowie 30 Israelis und mehrere Ausländer getötet. Bei den meisten der getöteten Palästinenser han- delte es sich um erwiesene oder mutmaßliche Angreifer. Aber in Bussen detonierten keine Bomben mehr wie zu Anfang dieses Jahrhunderts. Das Abriegeln der Palästinensergebiete durch hohe Mauern war offenbar erfolgreich – bis gestern.
Einen beunruhigenden Fund machten die Israelis amMontag auch nahe des Gazastreifens: Die Armee meldete, sie habe den ersten neuen „Terror-Tunnel“der im Gazastreifen herrschenden Hamas seit dem Gaza-Krieg 2014 entdeckt. Der Hunderte Meter lange und Dutzende Meter tiefe Tunnel, der mit Strom, Luftzufuhr und Kommunikationsverbindung ausgestattet war, sei „auf israelischem Gebiet unbrauchbar gemacht“worden. Verteidigungsminister Moshe Jaalon warnte die Hamas vor einen Angriff. Sollte die Hamas Israel herausfordern, werde Israel hart zurückschlagen.