Drohne knallt in Passagierflugzeug: Pilotenvereinigung fordert neue Regeln
Kein Schaden. Erst vor einem Monat musste ein Passagierflugzeug im Landeanflug auf Paris einer Drohne ausweichen, am Sonntag traf ein ferngesteuertes Flugobjekt einen Airbus 320 der British Airlines beim Landeanflug auf London. Die Maschine nahm zum Glück keinen Schaden, doch die Diskussion darüber, wie man den Drohnen-Unfug beenden könnte, nimmt neue Fahrt auf.
Ein Vertreter der britischen Flugaufsichtsbehörde erklärte, dass das Fliegen von Drohnen in unmittelbarer Nähe von Flughäfen „absolut inakzeptabel“sei. Den Besitzern der Fluggeräte, die sich nicht an die Regeln halten, drohen Strafen bis zu fünf Jahren Gefängnis.
Drohnen registrieren
Die deutsche Pilotenvereinigungen Cockpit und die britische Pilotenvereinigung fordern eine strengere Gesetzgebung. Auch in Österreich spielt sich der Drohnenverkehr im legistischen Graubereich ab. Zwar gibt es Flugverbotszonen rund um Airports, doch wer kann die unbemannten Flugobjekte und ihre aus Verstecken agierenden Besitzer so schnell ausfindig machen, wie sie gekommen sind. In den USA müssen Flugobjekte, die schwerer als 250 Gramm (!) sind beim Kauf registriert werden. „Das wäre zumindest ein Anfang“, sagt Uwe Harter von Cockpit.
Die Flugsicherheitsbehörden stufen das erhöhte Aufkommen von Drohnen als sehr bedenklich ein. „Die größte Gefahr besteht darin, dass Drohnen von den Triebwerken eingesaugt werden. Insbesondere bei Start und Landung kann das verheerende Folgen haben“, sagt Jörg Lamprecht, Chef des Kasseler Unternehmens Dedrone, das sich auf die Entdeckung unerwünschter Flugobjekte spezialisiert hat.
Weltweit sind nach Branchenangaben allein im vergangenen Jahr rund vier Millionen Drohnen verkauft worden.