Österreicher lieben „die gute Mischung“
Performance. Viele Aktienfonds liegen voran
Mit Investmentfonds, die in Aktien veranlagen, wären heimische Anleger in den vergangenen drei Jahren am besten gefahren: 10,75 Prozent Ertrag brachten etwa Nordamerika-Fonds, 7,2 Prozent Fonds, die in Aktien der EU-Staaten veranlagen. Aber die Österreicher greifen lieber zu gemischten Fonds – also zu jenen, die in Aktien und Anleihen investieren. Das brachte ihnen über die vergangenen drei Jahre 3,9 Prozent Performance, geht aus den Daten der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG) hervor.
Vom Gesamtvermögen von 160,9 Milliarden Euro, das in Österreich Ende 2015 in Investmentfonds veranlagt war, entfielen 41,8 Prozent auf gemischte Fonds, nur 14 Prozent auf Aktienfonds. Dabei sind jene Investoren, die in Österreich in gemischte Fonds veranlagen, schon vergleichsweise wagemutig. Denn der größte Teil der Gelder, die Österreicher in Investmentfonds stecken, liegt in Anleihenfonds. Und diese bringen wegen der stark gesunkenen Zinsen kaum noch Erträge zustande.
„Bei Turbulenzen auf den Kapitalmärkten ziehen die Österreicher sofort Geld aus den Fonds ab“, sagt Heinz Bednar, Präsident der VÖIG. Im Vorjahr begann der Rückzug mit den Börse-Turbulenzen ab März. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden 1,5 Milliarden Euro aus den Investmentfonds in Österreich abgezogen.
Gebühren unter Druck
Der wegen der tiefen Zinsen tendenziell sinkende Ertrag der Fonds setzt die Branche kräftig unter Druck. Die Gebühren – jährliche Verwaltungsspesen und Kaufaufschläge – seien leicht im Sinken, betont Berndt May, Präsident der Vereinigung ausländischer Investmentgesellschaften in Österreich.
Gleichzeitig gibt es einen Drang zur Größe, Fusionen und Übernahmen dürften zunehmen. Zuletzt hat die Bawag/PSK ihre Fondsgesellschaft an die französische Amundi verkauft, die Volksbanken haben ihre Fonds an die deutsche Union Investments veräußert. Solange das Know-how in Österreich bleibe und hierzulande nicht nur eine Vertriebsstation der Auslands-Fonds eingerichtet werde, seien diese Übernahmen nicht negativ, erklärt Bednar. In Österreich will er Fonds verstärkt für Altersvorsorge bewerben.