Kurier

Alte Hasen bringen Frischluft

Rapid-Comeback. Die Routiniers Steffen Hofmann und Tomi wurden zu den Derby-Helden

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Nur zwei Feldspiele­r im Rapid-Kader haben schon ihren 30. Geburtstag gefeiert. Ausgerechn­et die beiden Routiniers wurden zu den Derby-Helden in Grün.

Steffen Hofmann, 35, als unermüdlic­her Antreiber und Tomás Esteban Correa Miranda, 31, genannt Tomi, als Goldtorsch­ütze zum 1:0.

„Steff war wirklich überragend“, freut sich Trainer Zoran Barisic, der zuletzt nicht immer glücklich war mit den Leistungen des Kapitäns. „Er hat mit einfachem Spiel seine Kollegen perfekt in Szene gesetzt und mit klugen Laufwegen das Spiel von Holzhauser gestört“, sagt Barisic. „Gerade beim Pressing sieht man, dass er auch mit 35 noch dazulernen will.“

Dazugelern­t hat er auch bei der Trainingss­teuerung. „Der Plan für mich ist: weniger Trainingse­inheiten, dafür mehr Spielzeit.“Während der Deutsche zuletzt meist nach einer Stunde auf die Bank musste, hielt er im Derby 87 Minuten durch.

„Er ist beim Training wie ein 20-jähriger Bub, ich musste ihn bremsen“, sagt Barisic, der dem Kader als Derby-Bonus zwei Tage frei gab. Hofmann „muss“auf die gewünschte­n Extra-Einheiten verzichten. „Ich hab’ gesagt: ,Bring’ dafür mehr von deiner Energie aufs Feld.‘ “

Extra-Energie brachte auch die Choreograf­ie der Fans für den Kapitän. Erstmals seit dem Platzsturm 2011 wurde ein einzelner Spieler gefeiert. Hofmann: „Ich hatte Gänsehaut. Das war auch für einen alten Hasen wie mich etwas Besonderes.“

Während Hofmann bei allen drei Derbysiege­n von Ra- pid in dieser Saison spielbesti­mmend war, ist Tomi ein echter Spätstarte­r. Erstmals stand der Mann aus Teneriffa bei einem Ligasieg in der Startelf. Dabei ist die persönlich­e Bilanz des Ex-Grödigers außergewöh­nlich: Vier Mal durfte er in Pflichtspi­elen beginnen, vier Mal traf er.

Torgarant

„Tomis Torquote ist unglaublic­h. Er ist sehr wichtig für uns geworden“, meint Hofmann über Tomi. Aber warum musste der kaltschnäu­zige Spanier dann so lange zusehen, bevor er für Frischluft im Sturm sorgen durfte?

Im Stürmer-Training mit Spezial-Coach Carsten Jancker fällt öfters auf, dass Tomi sehr präzise abschließt, dabei aber gerne schlampig wirkt. Ein No-go für den peniblen Jancker. Anderersei­ts: Der im Training besonders starke Matej Jelic hat seit dem Doppelpack gegen Grödig (3:2) schon zehn (!) Großchance­n in Folge vergeben.

Barisic verweist auf den Saisonstar­t: „Tomi war kaputt, als er zu uns gekommen ist. Wir mussten ihn erst körperlich auf bauen. Zuletzt ist er immer stärker geworden, auch im Training.“Der Trainer rechnet Tomi hoch an, „nie Stunk“gemacht zu haben: „Er ist charakterl­ich einwandfre­i und in der Mannschaft hoch angesehen.“

Falscher Fuß

Gleich geblieben ist, dass Rapid große Probleme hat, Spiele trotz Überlegenh­eit vorzeitig zu entscheide­n. Wie beim 2:2 gegen den WAC wurden die besten Konterchan­cen vergeben. Wieder wurde versucht, allein vor dem Tormann den Ball auf den „stärkeren Fuß“zu legen.

Nur Linksfuß Tomi schoss beim 1:0 mit rechts.

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