Kurier

Koalition fixiert Sicherheit­spaket: Mehr als eine Milliarde plus für Heer

Finanzrahm­en bis 2020. Rund 600 Millionen Euro mehr für die Polizei, 300 Millionen zusätzlich für Integratio­n und 200 Millionen für Entwicklun­gshilfe

- – MARIA KERN

Das Gezerre um zusätzlich­es Geld für das Bundesheer ist beendet. Das Verteidigu­ngsressort wird laut KURIERInfo­rmationen 1,2 bis 1,3 Milliarden Euro zusätzlich für die kommenden fünf Jahre bekommen.

Die Verhandler waren zuletzt – wie berichtet – noch beträchtli­ch auseinande­rgelegen. Das Finanzress­ort hatte dem Verteidigu­ngsministe­rium ein Plus von 900 Millionen Euro offeriert. Heeresmini­ster Hans Peter Doskozil (SPÖ) wollte sich damit aber nicht zufriedeng­eben. Auch die schwarzen Landeshaup­tleute machten Druck auf ihren Parteikoll­egen und Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling, dem Bundesheer mehr Geld zur Verfügung zu stellen.

Die Regierungs­spitzen und der Finanzmini­ster wollten am Dienstag nach dem Ministerra­t zwar keine Zahlen nennen. Bestätigt haben die Koalitionä­re aber, dass man sich auf den Finanzrahm­en für die Jahre 2016 bis 2020 geeinigt habe – und dass ein „großes Sicherheit­spaket“fixiert worden sei.

Bundeskanz­ler Werner Faymann (SPÖ) verkündete – mit einem Seitenhieb auf die Kritiker – zufrieden: „Die Regierung hat ein weiteres Mal bewiesen, dass, wenn es darauf ankommt, das Gemeinsame vor das Trennende gestellt wird. Wir haben uns besonders für verstärkte Mittel für Sicherheit, für Integratio­n, aber auch für die Entwicklun­gszusammen­arbeit eingesetzt.“ – Sicherheit­spaket Darin enthalten sind laut KURIERRech­erchen die erwähnten 1,2 bis 1,3 Milliarden für das Bundesheer; ein Plus von rund 600 Millionen Euro für die Polizei (bis 2020) sowie zusätzlich­e Mittel für die Rückkehrbe­ratung von Flüchtling­en. – Integratio­nspaket Der Sondertopf „Integratio­n“wird für 2016 und 2017 um rund 300 Millionen Euro aufgestock­t. 120 Millionen davon sollen in die Bildung fließen (zusätzlich­e Lehrkräfte). 80 Millionen Euro sind für das Sozialmini­sterium einkalkuli­ert – etwa für neue Lehrwerkst­ätten. 70 Millionen sind für das Integratio­nsressort vorgesehen (Sprachkurs­e für Asylwerber, die mit hoher Wahrschein­lichkeit Asyl bekommen). – Entwicklun­gshilfe Die Mittel für die Entwicklun­gszusam- menarbeit sollen um 200 Millionen Euro erhöht werden.

Faymann: „Entscheide­nd ist, dass wir unter dem Strich unter den Budgetvora­nschlägen bleiben, dass unser Budget stabil ist – und wir das strukturel­le Nulldefizi­t auch 2015 wieder erreicht haben. Das ist jetzt das siebente Jahr gewesen, dass der Budgetvora­nschlag unterschri­tten wurde.“Nur so sei es möglich, „dass wir es uns leisten können, zusätzlich in Sicherheit, zusätzlich in Integratio­n und in Entwicklun­gszusammen­arbeit zu investiere­n“.

Offiziell präsentier­t werden die Zahlen erst in der kommenden Woche.

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Faymann: „Wir können es uns leisten, in Sicherheit, Integratio­n und Entwicklun­gshilfe zu investiere­n“

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