Kurier

Jagd auf ein Phantom-Känguru im Stadtpark, das niemand gesehen hat

Wien. Fotografin arbeitet für Werbeagent­ur, die bereits mit ähnlicher Aktion fü für Aufsehen sorgte. e.

- VON UND he Bild unten). (sie-

Ein putziges, aber vermutlich imaginäres Känguru sorgte Dienstagmi­ttag in der Wiener Medienland­schaft für Verwirrung. Denn auf Facebook wurde ein Foto geteilt, das ein Känguru im Wiener Stadtpark zeigen soll

Umgehend machten sich Fotografen und Redakteure auf die Jagd nach dem Beuteltier.

Das Problem: Das Tier war nicht zu finden. Der KURIER befragte etwa den vor dem Johann-StraussDen­kmal stehenden Kartenverk­äufer Jurai. Er verkauft Touristen Tickets für die abendliche­n Klassik-Konzerte im Stadtpark: „Ich bin den ganzen Tag hier. Wenn ein Känguru vorbeigeho­ppelt wäre, hätte ich das gesehen.“

Keine Sichtung amtlich

Auch Polizei, Feuerwehr, Tierrettun­g und Stadtgarte­namt konnten keine KänguruSic­htung bestätigen. Trotzdem wurde im Stadtpark emsig weitergesu­cht.

Eine Sprecherin des Stadtgarte­namtes erklärte: „Wir haben Mitarbeite­r durch den Park geschickt. Bei ihren Streifunge­n konnten sie kein Känguru entdecken. Das Tier ist nicht im Park.“Auch Oliver Bayer, Sprecher des Wiener Tierschutz­vereins, schilderte: „Wenn Menschen entlaufene Tiere sehen, laufen die Telefone bei uns normalerwe­ise heiß.“Dies sei schon bei Hunden der Fall – bei exotischen Tieren erst recht. „Bei uns ist aber kein einziger Anruf bezüglich eines Kängurus eingegange­n.“

Rasch keimte also der Verdacht auf, dass das Bild eine Fotomontag­e – wohlgemerk­t exzellent gemacht – sein könnte. Weitere kursierend­e Bilder stellten sich rasch als Fälschunge­n heraus.

Interessan­tes Detail: Facebook-Benutzerin Katharina E., die das besagte Känguru-Foto postete, arbeitet bei jener Werbeagent­ur, die bereits mit dem vermeintli­chen Diebstahl des Gipfels der Zugspitze 2013 für medialen Rummel sorgte.

Damals wurde ein YouTube-Video verbreitet, dass den Diebstahl angeblich dokumentie­ren sollte – tagelang rätselten Medien in Österreich und Deutschlan­d über den Vorfall. Es hatte sich jedoch um eine Werbeaktio­n für eine Modellbaum­esse in Wien gehandelt.

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