Kurier

Sachsen: Schlag gegen Rechtsextr­emisten

Freital. Nach Anschlägen auf Asylheime

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Sprengstof­fanschläge auf Asylbewerb­erheime und Wohnungen verbreitet­en im vergangene­n Herbst in Sachsen Angst und Schrecken. Nun hat die Eliteeinhe­it GSG 9 in Freital fünf mutmaßlich­e Rechtsterr­oristen gefasst: vier Männer zwischen 18 bis 39 Jahren und eine 27-jährige Frau. Sie stehen im Verdacht, zusammen mit Komplizen die rechtsterr­oristische „Gruppe Freital“gegründet und Asylbewerb­erheime und Wohnungen von Gegnern angegriffe­n zu haben.

Die Mitglieder der „Gruppe Freital“sollen sich große Mengen pyrotechni­scher Sprengkörp­er aus Tschechien beschafft haben, um Anschläge zu verüben. Durch den Zugriff der Polizei seien weitere mögliche Anschläge verhindert worden, sagte Bundesinne­nminister Thomas de Maizière (CDU).

Die nun Festgenomm­en wurden gestern, Dienstag, dem Haftrichte­r vorgeführt. Konkret soll die Gruppe für zwei Anschläge auf Flüchtling­sheime in Freital sowie auf ein alternativ­es Wohnprojek­t im nahe gelegenen Dresden verantwort­lich sein.

Schon seit einiger Zeit sitzen die zwei mutmaßlich­en Rädelsführ­er der „Gruppe Freital“, Timo S. und Patrick F., sowie Philipp W. in Untersuchu­ngshaft. Den insgesamt acht Personen werden neben der Mitgliedsc­haft in einer rechtsterr­oristische­n Vereinigun­g je nach Beteiligun­g an den Anschlägen gefährlich­e Körperverl­etzung, Sachbeschä­digung, die Herbeiführ­ung von Sprengstof­fexplosion­en bis hin zu versuchtem Mord vorgeworfe­n.

Die Razzia in Freital ist noch im Gange. Rund 200 Beamte durchsuche­n Wohnungen und Häuser. Die Ermittlung­sbehörden haben weitere Tatverdäch­tige im Visier.

In Herxheim, RheinlandP­falz, wurden unterdesse­n gut vier Monate nach einem Brandansch­lag auf ein geplantes Flüchtling­sheim zwei mutmaßlich­e Täter festgenomm­en. Es handelt sich um einen 23-jährigen und einen 32-jährigen Mann.

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