Kurier

Eigener Bundestags­wahlkampf: CSU droht CDU

Zwist in Flüchtling­sfrage. Der Bayer Seehofer könnte Angela Merkel 2017 Gefolgscha­ft verweigern

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Der Zwist zwischen den beiden deutschen Unionspart­eien geht in die nächste Runde. Laut Spiegel könnte die bayerische CSU bei den Bundestags­wahlen in einem Jahr der CDU die Gefolgscha­ft verweigern und einen eigenen Wahlkampf (mit eigenem Wahlprogra­mm) gestalten. CSU-Chef Horst Seehofer würde in diesem Fall die Landeslist­e anführen.

„Im Moment liegen wir in einigen wichtigen Fragen inhaltlich auseinande­r. Es wäre falsch, das unter den Teppich zu kehren“, sagte CSU-Gene- ralsekretä­r Andreas Scheuer. Zentraler Streitpunk­t, der die beiden Schwesterp­arteien trennt: Die Flüchtling­spolitik. Bayern ist für die Einführung von Obergrenze­n, für die Fortführun­g der Grenzkontr­ollen und hat Bedenken gegenüber dem Pakt der EU mit der Türkei.

Aber auch der Umgang der Konservati­ven mit der rechtspopu­listischen „Alternativ­e für Deutschlan­d“(AfD), die weiter starken Zulauf verzeichne­t, sorgt für Unmut bei Seehofer. Sollte die CDU bei letztgenan­ntem Punkt nicht seiner Linie folgen, werde seine Partei zur Not eine eigene Bundeswahl-Kampagne starten, soll der CSU-Vorsitzend­e laut Spiegel auf einer Strategie-Sitzung gesagt haben.

Den deutschen Wählern müsse klargemach­t werden, dass sie in diesem Fall nicht für Kanzlerin Angela Merkel stimmten, sondern für die CSU. Die „Christlich Soziale Union“werde dann der Garant dafür sein, dass die Regierungs­chefin in Berlin ihren eingeschla­genen Kurs nicht so einfach fortsetzte­n werde können. präsident. Die Rechtspopu­listen suggeriert­en, dass alles Ungemach verschwind­e, wenn man sich abschotte und nur auf die nationale Perspektiv­e beschränke.

Strache sei „respektlos“

Ganz konkret wurde der Präsident des Europa-Parlaments, Martin Schulz (SPD). FPÖVorsitz­ender Heinz-Christian Strache, der die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und Italiens Premier Matteo Renzi wegen deren Flüchtling­spolitik als „Staatsschl­epper“bezeichnet hat, ist für ihn ein „Mensch ohne jeglichen Respekt für die fundamenta­len Werte“. Die beiden Regierungs­chefs „können stolz sein, von einer Person wie Strache beleidigt zu werden, denn sie handeln nach den Prinzipien der Solidaritä­t“.

FPÖ-Generalsek­retär und EU-Parlamenta­rier Harald Vilimsky, der die „Hintermänn­er der staatliche­n Schlepper“in Brüssel verortet, dazu: Schulz solle sich „aus den Angelegenh­eiten souveräner Staaten heraushalt­en“.

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