Frage nach der eigenen Position in einer vom Christentum geprägten Tradition
Città del Vaticano. Wie prägen Religion und Kirche unsere Art zu leben? Haben wir uns in unseren Vorstellungen von Gesellschaft und Beziehungen emanzipiert von den jahrhundertealten Werten des Vatikans? Und wie könnte 2016 eine Familie aussehen?
Ensemblemitglieder des Schauspielhauses Wien und junge Performer, die den Autor und Regisseur Falk Richter und den Choreografen Nir de Volff bei Workshops während der Biennale di Venezia 2015 kennengelernt haben, setzen sich bei der Uraufführung von „Città del Vaticano“intensiv mit Fragen zur Identität, zur Religion und zum kulturellem Erbe auseinander. Sie repräsentieren eine junge Generation Europas, die ihre eigene Verwurzelung in einer vom Christentum geprägten Tradition hinterfragt.
Text und Tanz
Das Arbeiten an der Grenze von Genres und die Untersuchung von Wechselbeziehungen zwischen den künstlerischen Disziplinen zeichnet das Vorgehen von Falk Richter & Nir de Volff aus.
Dabei erzählen die Darsteller über sich selbst, über ihr Leben, ihre Geschichten und berichten von ihren Erfahrungen:
Wie die Ehe ihrer Eltern aussah, welche Vorstellung von Beziehung die Eltern ihnen vermittelt haben, welche Beziehungen sie jetzt leben.
Was für ein Mann, was für eine Frau bin ich?
Und inwieweit kollidiert dies mit den gängigen Vorstellungen, die in unserer Gesellschaft kursieren und nach wie vor maßgeblich von der Kirche beeinflusst sind?
Text und Tanz treffen sich auf der Suche nach Geschichten, die eingeschrieben sind in die individuellen Körper der Darsteller und die den Ausgangspunkt für die Bewegungschoreografien bilden.