Kurier

Abschiedss­chmerz und kritische Worte

Tränenmeer. Kroatien weint im Kollektiv, ein Nordire grübelt über sein entscheide­ndes Eigentor

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Eigentlich wurde die Rolle der Kroaten vor der K.-o.Phase, die auch eine günstige Auslosung in Aussicht stellte, immer konkreter. Am Samstag war aber Schluss mit allen Spekulatio­nen: Das Gegentor in der Verlängeru­ng gegen die Portugiese­n in einer unüberbiet­bar langweilig­en Partie bedeutete für Kroatien die Heimreise.

Ivan Rakitic, Legionär beim FC Barcelona, über die plötzliche Stimmungsl­age nach der Niederlage gegen weitgehend destruktiv­e Portugiese­n: „Ich habe noch nie so viele Tränen gesehen. Das bessere Team fährt nach Hause.“Und in Anspielung auf den Gegner sagte Kroatiens Teamchef Ante Cacic: „Portugal ist jetzt der neue Favorit.“Eine Mannschaft, die in der Lage war, technisch feinen und damit unterhalts­amen Fußball zu bieten, hat eine Chance vergeben. „Wir alle wissen, das war die große Chance dieser Generation“, meinte Abwehrspie­ler Vedran Corluka.

Hölzern

Auch kein Leckerbiss­en war das britische Duell zwischen Wales und Nordirland. Nicht unpassend: Ein Eigentor entschied dieses Achtelfina­le. Gareth McAuley hieß der Pechvogel. Die persönlich­e Verarbeitu­ng wird wohl noch länger dauern: „Vielleicht ha- be ich dieses Eigentor in ein paar Wochen einigermaß­en vergessen.“Aber es tröste ihn, bei der scharfen Flanke von Bale möglicherw­eise keine andere Wahl gehabt zu haben als mit einer Grätsche das Schlimmste zu verhindern.

In Wales hingegen war die Qualität des Spiels kein Thema. Die Tageszeitu­ng South Wales Echo stellte fest: „ Für so etwas ist Wales gar nicht bestimmt, diese Nation des glorreiche­n Scheiterns. Eigentlich sollten Hoffnungen und vorsichtig­es Träumen an dieser Stelle niederschm­etternder Enttäuschu­ng oder einem in Unglück und Ungerechti­gkeit verpackten Herzschmer­z weichen.“

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