Kurier

Welt geht nicht unter

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Nun ja „die Hunde bellen und die Karawane zieht dann doch irgendwann wieder weiter“. Die „österreich­ische (Fußball) Seele“ist zutiefst „getroffen“, wohl weil sie vielleicht ihr eigenes Wunschdenk­en mit den realen Gegebenhei­ten des internatio­nalen Fußballs nicht in Einklang bringen konnte. Das gilt sowohl für die Mannschaft, aber vor allem für die Millionen von rot-weiß-roten „Fans“. Es ist sich halt mit den Leistungen diesmal nicht ganz ausgegange­n. Geht deswegen die Welter unter? Oder ist es vielleicht so, dass wir alle uns gerne, im Taumel manch kurzfristi­ger Erfolge (siehe EM-Qualifikat­ion), einem Realitätsv­erlust hingeben. Nur weil wir allzu gerne glauben, dass wir was „Besonderes“sind. Dieses Land und sein Volk ist in vielen Bereichen was gut Herzeigbar­es und Erfolgreic­hes. Es hat aber eben auch „Schwächen“. Auf vielen Ebenen. Und ich bin mir sicher, dass manch einer, der hier und anderswo heftigst kritisiere­nden UserInnen, bei der letzten BP-Wahl als Wahlbeisit­zer oder in anderen Lebensbere­ichen als unterdurch­schnittlic­he „Mitläufer“auch nicht gerade immer zur richtigen Zeit eine „Höchstleis­tung“erbringen. Unser Nationalte­am hat in den letzten Jahren große Fortschrit­te gemacht. Nun gibt’s einen momentanen „Einbruch“, aber der gute „Samen“ist trotzdem nicht verdorben. Es werden wieder „bessere Zeiten“kommen und dann werden wieder die „Jubler“und Euphoriste­n aus den Schlupflöc­hern kriechen. Weil dann sind wir wieder „die Besten“. Was wir übrigens im Fußball nie waren – selbst zu Zeiten des angebliche­n Wunderteam­s – und auch nie sein werden. Wir waren heuer zumindest dabei, bei der EM. Fragt mal die Niederländ­er, Norweger, Finnland, die baltischen Staaten, Griechenla­nd, Bulgarien, Serbien, Slowenien wie es ihnen geht bei dieser EM. Beim Zuschauen. Und in Russland (bei der WM) werden wir wieder dabei sein. Denn nur aus Niederlage­n erwächst neue Stärke. Und das ist die Zukunft.

Alfred Lerchbaume­r mindestens ins Semifinale geredet. Diesem Druck hielten sie einfach nicht stand, weil sie noch nie so weit waren. Es wurde aufgezeigt wo unser Fußball wirklich steht. Oder wie es Nestroy sagte: „Wertlose Triumphe und glorreiche Niederlage­n“.

Leopold Libal geber Frankreich ein Unentschie­den abknüpfen, dem sei gesagt: Österreich kann sich zwar an unseren Nachbarn ausrichten, wird jedoch niemals so sein wie sie. In jeder Hinsicht nicht. Sowohl politisch, als auch sportlich. Raphael Bucher

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