Energische Schauspielerin: Silvia Fenz 1940–2016
Frau Klapacek. Sie war zierlich, aber hatte eine energische Stimme – und sie verkörperte eine Vielzahl von Rollen, auf der Bühne wie im Film und in Fernsehserien. Am Samstagabend starb Silvia Fenz in Wien. Das teilte das Theater Basel, an dem sie zwischen 1998 und 2005 engagiert war, in einer Aussendung mit. Fenz wurde 1940 in Wien geboren und absolvierte das Max Reinhardt Seminar. Nach Stationen am Volkstheater Wien, in Tübingen, Oberhausen und Wunsiedel war sie zwischen 1969 und 1980 unter Boy Gobert und Jürgen Flimm am Thalia Theater in Hamburg enga- giert. Anschließend wechselte sie mit Flimm ans Schauspiel Köln und folgte diesem 1985 zurück nach Hamburg.
1987 holte sie George Tabori an sein Theater Der Kreis ins Wiener Schauspielhaus. Nach ihrer Station in Basel kehrte Fenz 2005 ans Volkstheater zurück. Hier erhielt sie 2006 den Skraup-Preis – mit dieser Ehrung war sie bereits fast 40 Jahre davor als Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet worden.
Fenz drehte u. a. mit Harald Sicheritz („Muttertag“, „Freispiel“), Michael Haneke („Der siebente Kontinent“), Götz Spielmann („Der Nachbar“), Thomas Roth („Blutrausch“), Niki List („Helden in Tirol“) und zuletzt Händl Klaus („Kater“). Breite Popularität erlangte Fenz als Frau Klapacek in der Serie „Kaisermühlen Blues“. Außerdem war sie in Episoden von „Kommissar Rex“, „SOKO Donau“, „Cop Stories“und in der Serie „Janus“zu sehen. Fotografie. Der bereits zu Lebzeiten legendäre Fotograf Bill Cunningham, 1929 in Boston geboren, starb mit 87 Jahren in New York an den Folgen einer Herzattacke. Mit seiner blauen Jacke, einer leicht gebeugten Haltung und mit dem Auge stets am Sucher war Cunningham seit Jahrzehnten eine bekannte Gestalt bei Modeschauen. Der umfassend gebildete Mann, der zumeist mit dem Fahrrad unterwegs war, verstand es, neue Trends zu entdecken – vor allen auf der Straße: „Man muss die Straße die Geschichte erzählen lassen“, sagte Cunningham. Er hatte zunächst als Hutmacher für die Frauen der New Yorker Gesellschaft gearbeitet, bevor er sich mit Modefotos von Unbekannten, aber auch Berühmtheiten wie Greta Garbo einen Namen machte. In der New York Times hatte er seit Jahrzehnten die wöchentliche Kolumne „On the Street“, in der er die neusten Straßentrends abbildete.