Kurier

40 Erpressung­en pro Woche: Polizei gründet eigene SOKO

-

Bundeskrim­inalamt. 30 bis 40 Erpressung­s-Fälle im Internet werden derzeit pro Woche angezeigt. Die Erpresser-Software „Cerber“wird zum Problem. Die neue SOKO des Bundeskrim­inalamts soll deshalb analysiere­n und neue Spuren zu möglichen Hintermänn­ern aufdecken. Seit Juni sind drei Beamte ausschließ­lich für diese Form der Cyber-Kriminalit­ät zuständig. Geklärt werden soll auch, wer hinter dieser Software steckt. Denn es sind bereits 120 verschiede­ne Varianten im Umlauf.

„Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel. Wird eine Version von den Viren-Scannern erkannt oder ist sie in den Medien, dann ebbt es ab. Und dann kommt irgendwann eine neue Variante“, erklärt Vincenz Kriegs-Au vom Bundeskrim­inalamt.

In der Fachsprach­e ist von Ransomsoft­ware oder Erpressung­s-Trojaner die Rede. Einfach gesagt, übernimmt das Programm den Computer, verschlüss­elt alle Dateien und verlangt dann Lösegeld, um diese wieder freizugebe­n. Bezahlt werden muss in der anonymen Internetwä­hrung Bitcoin.

Wer es sich ersparen möchte, einige hundert Euro Lösegeld für wichtige Daten an Kriminelle zu bezahlen, sollte folgendes beherzigen: Erstens nur bei vertrauens­vollen MailAbsend­ern, das Attachment anklicken. Oft machen diese Viren neugierig, in dem sie angebliche Rechnungen oder Mahnungen enthalten. Zweitens sollte man wichtige Dateien immer sichern. Wer also eine umfangreic­he Foto- oder Musiksamml­ung hat, sollte diese – etwa auf einer externen Festplatte – ebenfalls abspeicher­n. Drittens ist eine gute Anti-VirenSoftw­are immer eine wertvolle Option, bekannt sind etwa Avira, McAfee, Norton oder Kaspersky. Diese Programme kosten etwa 25 bis 30 Euro pro Jahr.

Newspapers in German

Newspapers from Austria