Direktoren-Wahl wird zu einer großen Bescherung
ORF. Generaldirektor Wrabetz liefert sein Führungsteam den Stiftungsräten im Paket aus.
Eigentlich hatte sich Alexander Wrabetz nach seiner Kür zum Generaldirektor in Personalfragen so frei wie nie zuvor gefühlt. Dieses Wohlbefinden dürfte inzwischen verflogen sein. Jedenfalls setzt er seine Ankündigung, er werde bei der Bestellung seines Führungsteams jede Position einzeln vom Stiftungsrat absegnen lassen, nun doch nicht um, meldet die
Stattdessen wird ein Personalpaket geschnürt. Die mögliche Logik dahinter: Wer nicht schon im Vorfeld mit Wrabetz mitzieht, spielt nicht mit. Fix ist auch: Wie geplant werden am 15. 9. die Fach-Direktoren – Programmdirektor, Kaufmännischer Direktor, Technischer Direktor und ein „Head of Radio“– sowie neun Landesdirektoren gekürt. Damit sind kurzzeitige Gerüchte über eine Wahl-Verschiebung in den November vom Tisch.
Offene Fragen
Während etwa die TV-Programm-Direktion mit Kathrin Zechner als klar gilt, gibt es an anderer Stelle Diskussionen. So ist das von Wrabetz geplante Vorgehen im Radio umstritten. Der nur befristet eingesetzte Radiochef soll im Nebenjob vom ChannelManager von Ö3, FM4 oder Ö1 erledigt werden – wobei es noch gar keinen Ö1-Chef gibt. Schon die Ausschreibung für den Radiochef beäugten Juristen kritisch. Auch bei Landesdirektoren läuft es un- rund: Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl will Karlheinz Papst, den er für vorgeblich schlechte Berichterstattung im Vorfeld der Landeswahl 2015 verantwortlich macht, durch Werner Herics ersetzt wissen. Durchsetzen soll das Niessls Ex-Büroleiter und Stiftungsrat Martin Ivancsics, der in diesem Fall nur mäßig dezent vorgeht. Dabei würde man in Wien den Wunsch wohl gern erfüllen – Herics, verantwortlich für die Organisation beim Projekt „Medienstandort neu“, wird dort heftig kritisiert. Am Montag dementierte Niessl diese Umbesetzungs-Gerüchte aber.