Kurier

Eine Frau übernimmt Top-Funktion im Heer

Doskozil. Minister macht Richterin vom Bundesverw­altungsger­icht & Asylexpert­in zur Bürochefin

- – W. THEURETSBA­CHER

Paukenschl­ag beim Bundesheer: Alexandra SchreflerK­önig, Richterin und Leiterin der Evidenzste­lle im Bundesverw­altungsger­icht, wird Kabinettch­efin von Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil. Damit nimmt erstmals in der Geschichte des Bundesheer­es eine Frau eine absolute Top-Funktion ein.

Schon die Bestellung des derzeitige­n Kabinettch­efs, Generalleu­tnant Karl Schmidsede­r, war ein politische­s Signal Doskozils. Damals ging es darum, die Generäle wieder ins Boot zu holen. Denn bei seinem Vorgänger Gerald Klug werkte im Kabinett ein Zivilist, und die Gesprächsb­asis zwischen po- litischer Führung und Generälen war schwer beschädigt. Das Problem gibt es nun nicht mehr. Die Kommunikat­ion zwischen Doskozil und Generalsta­bschef Othmar Commenda wird als ausgezeich­net beschriebe­n.

Schmidsede­r wird nun zur Umsetzung der Heeresrefo­rm gebraucht. Eine Mammutaufg­abe, denn die meisten Verbände müssen neu organisier­t werden.

Grenzeinsa­tz

Auch die Bestellung von Alexandra Schrefler-König wird nun als Signal gewertet. Denn bei ihr handelt es sich um eine ausgewiese­ne Migrations­expertin. Im Gene- ralstab wertet man die Entscheidu­ng Doskozils daher als Indiz dafür, dass der Minister mit einer langen Dauer des Grenzeinsa­tzes rechnet.

Die 45-jährige SchreflerK­önig kommt aus dem Innenminis­terium, wo sie zuletzt Abteilungs­leiterin der Abteilung für Fremdenpol­izei, Visa- und Grenzkontr­ollangeleg­enheiten war. Dann wechselte sie zum Unabhängig­en Bundesasyl­senat (UBAS), und zum Asylgerich­tshof. Sie hat nicht nur einen guten Einblick in die Praxis – wo sie wegen mancher Entscheidu­ngen von Aktivisten angefeinde­t wurde –, sondern trat auch als Autorin von Fachpublik­ationen in Erscheinun­g.

Auch Doskozils Stabschef, Brigadier Jürgen Ortner, bereitet sich auf einen Arbeitspla­tzwechsel vor. Er soll in einigen Monaten als Militäratt­aché nach Washington gehen.

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