Oranje mit alten Qualitäten
WM-Qualifikation. Nur ein Punkt für starke Niederländer in Schweden, Schweiz – Portugal 2:0
Bei den Schweden ist eine neue Ära angebrochen, die Ära nach Zlatan Ibrahimovic. Der 34-Jährige hat nach 116 Länderspielen, 62 Toren und einer enttäuschenden EM (nur ein Punkt aus drei Spielen) seine Karriere beendet.
Wer soll nun die Gegner an sich ziehen? Wer die Tore erzielen? Wo ist der Mann für die Genieblitze?
Der Mann für den magischen Moment und für den Torerfolg war gestern im Heimspiel gegen die Niederlande bald gefunden. Während seine Teamkollegen noch Elfmeter reklamierten, hob Marcus Berg den Ball aus 18 Metern in hohem Bogen über Tormann Zoet ins Kreuzeck (43.).
Gute Holländer
Bis dahin hatten die leidenschaftlich und technisch versiert spielenden Oranje dominiert, von der großen Krise war nichts zu sehen. Die Niederländer zeigten ein ganz anderes Gesicht als noch in der Vorwoche bei der peinlichen 1:2-Niederlage gegen Griechenland. Doch das erste Tor in Schweden gelang erst in der 67. Minute, Snejder glich aus. Auch in der Folge waren die Oranje überlegen und dem Sieg nahe, doch Schwedens Tormann Olsen hielt großartig. So blieb es in Solna beim 1:1. Die Niederländer warten schon seit 1974 auf einen Sieg in Schweden. Gestern hätten sie sich einen Sieg verdient.
Der Favorit auf den Sieg in der schweren Gruppe A leistete sich einen Fehlstart. Frankreich enttäuschte in Weißrussland, kam zu einem 0:0 und muss mit nur einem Punkt heimreisen.
In Basel feierten die Fans ein nicht erwartetes Fußballfest. Die Schweiz besiegte in der Gruppe B Europameister Portugal mit 2:0. Embolo und Mehmedi trafen bereits vor der Pause. Bei den Portugie- sen fehlte Topstar Cristiano Ronaldo, der nach seiner Verletzungspause noch nicht ganz fit ist.
Berisha traf für Kosovo
Es kommt nicht so oft vor, dass ein Spieler von Red Bull Salzburg Fußball-Geschichte schreibt. Am Montag gelang dies Valon Berisha: Der 23-Jährige erzielte das erste Tor für den Kosovo in einem Pflichtspiel. Die WM-Qualifikationspartie in Finnland endete für den Fußball-Neuling gar mit einem Punktgewinn – 1:1 hieß es nach dem Schlusspfiff.
„Es ist ein sehr gutes Gefühl, ich habe davon geträumt, ein Tor für Kosovo zu erzielen“, sagte der Offensivspieler. Nachdem Teamkollege Bernard Berisha im Strafraum zu Fall gebracht wurde, trat der Salzburg-Profi in der 60. Minute zum Strafstoß an und verwertete mit einem Schuss ins Kreuzeck. „Ich war sicher, dass ich treffe“, sagte der in Malmö geborene und in Norwegen aufgewachsene Sohn einer Emigranten-Familie danach.
Zwanzig Länderspiele hatte er zuvor für Norwegen bestritten. „Alles, was ich erreicht habe, verdanke ich Norwegen“, hatte Berisha vor dem Spiel betont.