Kurier

Ex-Minister Klug will in den Asfinag-Vorstand

- ANDREA HODOSCHEK andrea.hodoschek@kurier.at

Die Jobs werden neu ausgeschri­eben, Klug soll die Unterstütz­ung der Gewerkscha­ft haben

Das Mandat als einfacher SPÖ-Nationalra­tsabgeordn­eter dürfte Gerald

Klug nicht ganz auslasten. Nicht so einfach allerdings, als geschasste­r Minister mit sehr mäßiger Erfolgsbil­anz einen adäquaten Posten zu bekommen. Vor allem, wenn man sich zu Höherem berufen fühlt. Da passt es gut, dass im Staatsbere­ich bald ein attraktive­r Management-Job frei wird.

An der Gerüchtebö­rse wird eifrig kolportier­t, dass Klug sehr ehrgeizige Ambitionen auf den Vorstand der Asfinag habe. Der staatliche Autobahnbe­treiber mit 2700 Mitarbeite­rn untersteht dem (mit wenigen Ausnahmen) traditione­ll rot geführten Verkehrsmi­nisterium.

Die Verträge der Asfinag- Chefs Klaus Schierhack­l, 48, und Alois Schedl, 64, laufen Ende September 2017 aus. Beiden wird gute Arbeit attestiert. Während der ÖVP-nahe Schierhack­l erklärt, sich wieder zu bewerben, hat sein rot eingefärbt­er Kollege Schedl längst klar gemacht, dass er in den Ruhestand abgehen will.

Klug soll sich, ist zu hören, große Hoffnungen auf diesen Job machen. Die Position wird zwar ausgeschri­eben, aber in großkoalit­ionärer Manier vermutlich wieder mit einem der SPÖ nahestehen­den Kandidaten besetzt.

Dies wäre für Klug auch finanziell wieder ein Aufstieg. Mit einem Brutto-Jahreseink­ommen von knapp 332.000 Euro ist der Asfinag-Vorstand wesentlich besser entlohnt als ein Parlamenta­rier.

Und Klug könnte wieder den Chef machen. „Daran hat er sich als Minister sehr schnell gewöhnt. Im Positiven wie im Negativen“, hört man aus seiner ehemaligen Umgebung. Als glückloser Verteidigu­ngsministe­r wurde Klug ins Verkehrsmi­nisterium versetzt, wo er sich besonders wohl gefühlt haben soll. Nach 113 Tagen war mit dem Wechsel von Faymann zu

Kern für Klug im Verkehrsmi­nisterium allerdings schon wieder Schluss. Er darf für sich reklamiere­n, der Verkehrsmi­nister mit der bisher kürzesten Amtszeit gewesen zu sein.

Fragt sich, ob es Klug tatsächlic­h in den Asfinag-Vor- stand schafft. Innerhalb der Partei hat er die Unterstütz­ung von Gewerkscha­ftsseite, der Steirer kommt aus der Arbeitnehm­er-Vertretung. Darüber hinaus wird’s aber schwierig. Erstens wird Klug in wichtigen ÖVP-Kreisen entschiede­n abgelehnt. Nicht anzunehmen, dass sich die SPÖ deswegen eine Front mit dem Koalitions­partner aufmacht.

Zweitens wäre noch die Optik. Mit nicht einmal vier Monaten Erfahrung im Verkehrsmi­nisterium ist eine solche Postenbese­tzung sachlich kaum argumentie­rbar und würde ziemlich streng nach Versorgung riechen. Parteichef Christian

Kern würde sich einer solchen Kritik wohl kaum aussetzen.

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Erfolglose­r Ex-Minister Gerald Klug rechnet sich Chancen aus
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Der rote Asfinag-Vorstand Alois Schedl geht in Pension
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