Stadt verteidigt Verlegung von Augenabteilung
Bessere Versorgung durch neues Zentrum
Für heftige Diskussionen sorgt die geplante Absiedelung der Augenabteilung des Donauspitals. Im Zuge der Wiener Spitalsreform soll sie in die Rudolfstiftung verlegt werden, wo ein Augenzentrum für ganz Wien entstehen wird. Mediziner, Patienten und Bezirkspolitiker laufen, wie berichtet, gegen dieses Vorhaben Sturm. Sie befürchten eine Verschlechterung der Versorgung der Patienten im 22. Bezirk.
Diese Sorgen versucht jetzt der Krankenanstaltenverbund (KAV) zu zerstreuen. „Um die Ressourcen gut zu nutzen, ist eine solche Zentrumsbildung notwendig. Das ist auch international so üblich“, betont Augenmedizinerin Susanne Binder, die im KAV das Projekt leitet.
Die Konzentration in der Rudolfstiftung sei sinnvoll, weil dort auch jetzt schon ein großer Teil der Wiener Augenpatienten behandelt werde. 6050 wurden allein im Vorjahr dort stationär aufgenommen. In Hietzing waren es 4700 und im Donauspital nur 3500. Der neue Standort sei laut Binder sehr zentral und auch verkehrstechnisch wesentlich besser erschlossen als vielfach behauptet. Für gehfähige ältere Patienten sei auch die Rudolfstif- tung gut erreichbar, die anderen müssten ohnehin transportiert werden.
Frühgeburten
Zuletzt wurde auch die Befürchtung geäußert, dass Frühchen, die im Donauspital liegen, bei Augenproblemen in den 3. Bezirk gebracht werden müssen. „Das wird es keinesfalls geben“, betont Binder. „Sie werden im Donauspital von einem augenärztlichen Konsilliardienst versorgt, der aus der Rudolfstiftung kommt.“
Schwere Augenverletzungen würden künftig durch ein Spezialisten-Team und nicht von den normalen Diensthabenden behandelt. „Die Versorgung wird dadurch sogar besser“, sagt Binder.
Klar sei aber auch: „Der niedergelassene Bereich wird sich viel stärker als bisher einbringen müssen und nicht mehr alle Patienten mit leichteren Augenproblemen ins Spital schicken können.“