Schwäbischer Lücken-Knüller
Mehr Leistung sorgt für agiles Fahrverhalten, die aufgeplusterte Optik für reichlich sportliches Prestige
Porsche erweitert die MacanBaureihe – und ergänzt sie um eine weitere, nämlich vierte Variante namens GTS.
Die neue Benziner-Version steht mit 360 PS und einem Einstandspreis von € 90.593,– ungefähr auf halben Weg zwischen dem Macan S mit 340 PS (€ 75.033,–) und dem 400 PS leistenden Macan Turbo, der mit € 103.034,– in der Preisliste steht. Eine eigene Rolle – aber das nur nebenbei – spielt der Macan S mit Dieselmotor, der auf € 69.668,– kommt und auch nicht fade 258 PS leistet.
Wie es sich für ein athletisches GTS-Modell gehört, tritt der neue Macan mit erhöhter Motorleistung, ergo verschärfter Fahrdynamik an. Das Triebwerk, ein Doppelturbo-V6-Direkteinspritzer aus dem Macan S, leistet dank effizienterer Beatmung mittels überarbeitetem Ansaugtrakt und einem um 0,2 auf nunmehr 1,2 bar erhöhtem Ladedruck 20 PS mehr, macht im Summe also 360 PS. Zugleich steigt das Drehmoment von 460 Newtonmeter auf aktuell 500 Nm, das außerdem schon bei dösigen 1650 Umdrehungen anliegt.
Dynamische Optik
Nicht ganz Topmodell, aber durchtrainierter als die S-Variante, gönnt der schwäbische Hersteller dem neuen Spross der Stuttgarter SUV-Familie einen besonders markanten Aufritt.
Die individuelle Optik mani- festiert sich in einem um 15 Millimeter tiefer gelegten Fahrwerk, Bug- und Heckschürzen, Dachspoiler, mattschwarzen 20-Zoll-Rädern mit ernsthafter 265/45-Bereifung vorn und dicken 295/40er-Hammerln hinten, abgedunkelten Heckleuchten und einer vierflutigen Abgasanlage. Das alles wirkt in keiner Weise künstlich aufgemascherlt oder gar irgendwie peinlich, sondern wunderbar unaufdringlich und elegant.
Wer auf ungestüme Agilität und scheffelweise Durchzugs- vermögen des rau fauchenden, aggressiv und bissig am Gas hängenden V6-Turbos Wert legt, ist genau richtig im – die Lücke zwischen den Versionen S und Turbo füllenden – GTS, wäre da nicht die erhöhte Sitzposition, man könnte glatt vergessen, einen SUV zu fahren.
Das gilt auch fürs Fahrverhalten: Der Brücken-Macan verführt mit präziser, guten Straßenkontakt vermittelnder Lenkung, Porsche-typischem leichtfüßig-geschmeidigem Handling und – dank des Allradantriebs – auch sehr guter Traktion.
Weniger gewinnend sind die mit unzähligen Schaltern überfrachtete Mittelkonsole, die eingeschränkte Übersichtlichkeit und der durchschnittliche Verbrauch, der bei gerade noch akzeptablen knapp 14 Liter/100 Kilometer liegt. Und so hält sich der Mehrwert zwischen S und GTS in engen Grenzen. Egal: Der Macan GTS funktioniert wie ein Porsche funktionieren muss – ungehemmt-dynamisch, prestigereich, porschig eben. Das ist Legitimation genug.