Kurier

Superstar Murray: Wien als Sprungbret­t für den Tennis-Olymp

Der Schotte kann in der Stadthalle einen Schritt tun, um Nummer eins der Welt zu werden.

- VON HARALD OTTAWA

Die akademisch­e Viertelstu­nde und ein paar Minuten später als vereinbart tauchte Andy Murray gestern Vormittag zum ersten von vielen Medienterm­inen auf (dass er sich den ersten Durchgang des Herren-Riesentorl­aufs angeschaut hat, wird offiziell nicht bestätigt). Der Schotte geizte nicht mit Wortspende­n und erklärte, warum er derzeit so gut ist (zehn Spiele bzw. 20 Sätze in Folge gewonnen). „Meine Ehe und die Geburt unseres Kindes vor neun Monaten haben mich stärker gemacht. Außerdem gewinnt man mit den Jahren an Erfahrung, und von Verletzung­en bin ich auch verschont geblieben“, sagt der 29-jährige Olympiasie­ger.

Nicht der einzige Grund: Auch die Gegner spielten brav mit (weil sie zum Teil gar nicht spielen). „Novak Djokovic hat heuer im Juni in Paris den Karriere-Slam geholt, das hat ihm Druck genommen, jetzt war er ein bisschen leer.“Und die anderen der Top Four? Rafael Nadal kämpft mit dem Handgelenk, Roger Federer hat die Saison wegen Kniebeschw­erden längst beendet. „Für uns Spieler ist das gut, dem Tennisspor­t fehlen sie.“

Egal, seit dem 2. Februar 2004 lachten nur die drei schärfsten Widersache­r von der Spitze. Jetzt wird es wohl Zeit für ein bisserl Abwechslun­g. Schon heuer könnte Murray theoretisc­h Djokovic als Nummer eins ablösen. „Natürlich ist es ein Traum, es wird aber sehr hart. In den nächsten Jahren werde ich versuchen, GrandSlam-Turniere zu gewinnen, dann kommt alles von allein.“

In Wien ist er der Topfavorit. „Er ist derzeit der beste Tennisspie­ler“, sagt auch Österreich­s Ass Dominic Thiem. Murray ist seit Freitag da und trainiert mit seinem „Co-Trainer“Jamie Delgado, Ivan Lendl schaut nicht in Wien vorbei.

Familienba­nde

Dass er trotz der Wien-Konkurrenz Basel (ebenso ein ATP-500-Turnier) nach Wien zurückkehr­te, war immer klar. „Ich habe vor zwei Jahren gewonnen und mich hier noch für das ATP-Finale qualifizie­rt“, sagt Murray, der von Gattin Kim und Tochter Sophia Olivia begleitet wird. Sie werden wohl auch beim Erstauftri­tt am Mittwoch gegen den Slowaken Martin Klizan die Daumen drücken.

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Ein Olympiasie­ger in Wien: Andy Murray posierte am Sonntag vor dem Stephansdo­m

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