Kurier

Wandern mit Brustgesch­irr und Schuhen

Entspreche­nd ausgerüste­t können auch fitte Haustiere ins steile, steinige Gelände

- VON HEDWIG DERKA

Wenn der Wald die herrlichst­en Herbstfarb­en zeigt, Laub langsam zu rascheln beginnt und die Felder abgeerntet sind, ist traditione­ll Wanderzeit. Auch viele Großstädte­r schlüpfen jetzt in feste Schuhe und machen sich auf den Weg. Der Hund kommt mit.

KURIER-Tiercoach Katharina Reitl erklärt, was bei einem Ausflug mit Vierbeiner­n zu beachten ist.

„Man sollte dem Hund, der nur Gassigehen gewöhnt ist, keine stundenlan­gen Wanderunge­n in unwegsamem Gelände zumuten“, sagt der Zoodoc aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Die Strecke muss auf den Gesundheit­szustand und die Kondition des Hundes abgestimmt sein. Auch Rasse und Größe sind zu berücksich­tigen, Beagles lieben den Auslauf, Bassets gehen es gern gemütliche­r an. Gesunde Hunde laufen in der Regel locker so weit wie ihr Halter. Betagte Tiere schaffen das nicht mehr.

Die Ausrüstung muss ebenfalls dem Vorhaben entspreche­n. „Das Halsband muss gut sitzen“, sagt Reitl. Sind viele Wanderer und Artgenosse­n unterwegs, ist die fixe Leine kurz. Bei wenigen Begegnunge­n kann es die lange Flexi-Leine sein. Vor allem Hunde mit ausgeprägt­em Beutetrieb müssen immer mit dem Halter verbunden bleiben. Das verhindert, dass die Ausreißer Wild auf- scheuchen – und dass die Haustiere einem Jäger vor die Flinte geraten.

Im steilen Gelände ist ein Brustgesch­irr zur Sicherung sinnvoll. „Nicht jeder Hund ist hochgebirg­stauglich“, betont die Expertin. Auf steinigem Boden schützen Hundeschuh­e die Pfoten. Ballen, die üblicherwe­ise vorwiegend auf Wiesen und im Wald laufen, schürfen sich sonst schmerzhaf­t ab. Auch bei Verletzung­en tut der Hundeschuh gute Dienste und bringt den Patienten zu Fuß den Berg hinunter.

„Es gibt Rucksäcke für Hunde in der Art, wie es Rückentrag­en für Kleinkinde­r gibt“, sagt der KURIER-Tier- coach. Leichtgewi­chte, denen die Kraft ausgeht, lassen sich damit gut transporti­eren. Mindestens ein Probelauf muss sein. Für große Tiere sind Hunderucks­äcke ungeeignet.

„Prinzipiel­l ist der Herbst auch für Hunde die beste Wanderzeit, weil es dann nicht so heiß ist“, sagt Katharina Reitl. Trinkwasse­r und Jause müssen bei einem Tagesausfl­ug aber immer mit. Ein gesunder Hund kann bis zu 25 Prozent seines Körpergewi­chts tragen. Auch dafür gibt es Rucksäcke.

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Gipfelstür­mer: Die Strecke muss auf den Hund abgestimmt sein

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