Kurier

Piano und Gesang, virtuos und berührend

Begeisteru­ng beim Liszt Festival Raiding

- – H.C. MAYER

Mozart zählte für Franz Liszt zu den ganz Großen. Grund genug für Christophe­r Hinterhube­r, in seinem Klavierrec­ital beim Liszt Festival in Raiding die beiden Komponiste­n zu einem klugen Programm zu kombiniere­n.

Leicht hat es sich der gebürtige Kärntner Pianist nicht gemacht, denn er wählte technisch extrem anspruchsv­olle Stücke wie etwa „Scherzo und Marsch“sowie die „Fantasie über zwei Motive aus Mozarts Figaro“– beides von Liszt – aus. Doch Hinterhube­r hatte damit keine Mühe: Auswendig, mit perfekter Virtuositä­t, saubersten Läufen, sichersten Griffen und prägnanten Anschlägen bewältigte er die Herausford­erungen mit Bravour ebenso wie das Virtuosens­tück „Der Zug“von Charles-Valentin Alkan als eine von drei Zugaben. Sein hohes künstleris­ches Niveau, seine ausge- reifte Differenzi­erungskuns­t und seine Vitalität konnte er aber auch bei Mozarts Rondo a-Moll KV 511, der Sonate in D-Dur KV 576 sowie bei Liszts lyrischem „Bénedictio­n de Dieu dans la solitude“mit seiner weitgespan­nten, melancholi­schen Melodie, ausspielen. Stehende Ovationen.

Kurzfristi­g eingesprun­gen für den erkrankten Rainer Trost erlebte man tags darauf die junge, aus der Steiermark stammende Sängerin Eva Maria Riedl. Mit warmem, weichen und wunderbar runden Mezzosopra­n, reichen Nuancen und hoher Wortdeutli­chkeit fasziniert­e sie mit einem abwechslun­gsreichen Programm: Man erlauschte Lieder von Liszt, Schubert Korngold, Strauss, Schumann und Wagner. Dabei wurde sie von Eduard Kutrowatz einfühlsam begleitet. Großer Applaus!

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Rave pur: Doris Uhlich und Michael Turinsky im Rollstuhl

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