Ein Spiel mit der Wahrheit
„Ein Mann unter Verdacht“wegen eines Mordes ohne Leiche
„Es ist ein Thriller, kein Drama. Gerade das macht den Film aus“, meint Hauptdarsteller Mark Waschke über „Ein Mann unter Verdacht“(20.15, ZDF). Es ist eine Geschichte, in der viele ins Zwielicht rücken und die mit zahlreichen Wendungen den Zuschauer bis zuletzt im Unklaren lässt.
Der Inhalt: Zwei Tage nach ihrer Geburtstagsparty meldet Thomas Altmann (Waschke) der Polizei das Verschwinden seiner Frau Anja. Schnell gerät er unter Mordverdacht. Aber Anwältin Lavinia Bertok (Petra Schmidt-Schaller) steht ihm bei. Sie kennt das Paar gut: Vor 20 Jahren war sie mit ihnen in einer ménage à trois verbunden… Aber die Ermittler lassen nicht locker, zumal Thomas in seinem Schwiegervater einen mächtigen Gegenspieler hat.
In „Ein Mann unter Verdacht“geht es, so Waschke, um „Liebe, Verrat, unausge- sprochene Bedürfnisse, Macht und Manipulation.“Wer in diesem teils recht düster gehaltenen TV-Film ein falsches Spiel spielt, lässt sich bis zum Ende nicht klar festmachen. „Natürlich hat es auch einen besonderen Reiz, bestimmte Szenen so zu spielen, dass der Zuschauer beides für möglich hält: Thomas’ Schuld und seine Unschuld“, meint Waschke, der im Dezember wieder im Berliner „Tatort“ermittelt.
Beweise fehlen, eine Leiche ebenso. Ein Indizienprozess kann für die Anwältin zur Gala werden. „Menschliche Abgründe interessieren Lavinia nur aus Sicht der Anwältin, die das Unmögliche möglich machen möchte und die beste Argumentation findet, um ihre Klienten unschuldig aus dem Gerichtssaal zu entlassen“, so Schmidt-Schaller. „Moral spielt keine Rolle.“Fast keine, wie sich am Ende zeigt.