Rapid-Trainer bekommt noch eine Chance
Nach dem 0:2 im Derby muss Mike Büskens im Cup-Achtelfinale gegen BW Linz gewinnen
„Ich werde für alles verantwortlich gemacht, ich fühle mich auch für alles verantwortlich – aber ich bin es nicht. Das müsste ich mir öfter klarmachen.“Diese Worte wählte Mike Büskens noch
dem 319. Wiener Derby. Das KURIER-Interview wurde für den Rapid-Trainer zur Prophezeiung. Beim 0:2 gegen die Austria zeigte sich, wie ohnmächtig ein Trainer in einem Spiel sein kann.
Wenn zum Beispiel der beste Schiedsrichter des Landes einen Sprint hinlegt, gute Sicht auf den Zweikampf hat und doch die falsche Entscheidung trifft. So wie Harald Lechner beim Elfmeter vor dem 0:1, der das auch zugibt (siehe Interview).
Oder wenn der beste Techniker von Rapid, Louis Schaub, mit seinem stärkeren linken Fuß völlig unbedrängt aus vier Metern am leeren Tor vorbeischießt.
Oder auch in Minute 43 – und das ist langfristig am problematischsten – als Stefan Schwab eigentlich nur noch zum Torjubel Richtung Austria-Tor laufen sollte. Doch Schaub war am starken Goalie Hadzikic gescheitert. Schwab wollte den Nachschuss mit aller Gewalt verwerten, stürzte auf seinen linken Knöchel und brach sich dabei den Knochen.
Nächtliche Schwab-OP
Im Derby verletzten sich nur vier Tage nach Schösswendter und Dibon zwei weitere Ex-Admiraner. Zum Teil könnte das auch am aufgeweichten, nicht stark genug verwachsenen Rasen im Allianz Stadion liegen. Stephan Auer fehlt nach einem Bänderriss im Knöchel mehrere Wochen. Erst 2017 wird der bereits operierte Kapitän Schwab wieder ernsthaft Fußball spielen können.
Ob da Büskens noch im Amt sein wird?
Denn abseits des offensichtlichen Faktors Pech hat der 48-jährige Deutsche natürlich seinen Anteil an der Schreckensbilanz. Sechs Spiele ohne Sieg. Nur Platz fünf in der Tabelle. Weniger Abstand zum Letzten (elf Punkte) als zum Ersten Sturm. All das mit dem teuersten Rapid-Kader der Vereinsgeschichte.
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich ein selbstverursachtes Durcheinander in der Hierarchie. Nach dem 0:2 diskutierten die Spieler wieder einmal, ob sie zur Verabschiedung Richtung FanBlock gehen sollten. Ausgerechnet Mario Sonnleitner war es dann, der zögerliche Mitspieler überzeugte, sich geschlossen zu stellen.
20 Pflichtspiele in Folge hatte der 30-Jährige unter Büskens zusehen müssen. Nach seinem tadellosen Comeback meinte der Ex-Vizekapitän: „Ich bin ein Führungsspieler. Aber das ist schwer zu argumentieren,