Kurier

Rapid-Trainer bekommt noch eine Chance

Nach dem 0:2 im Derby muss Mike Büskens im Cup-Achtelfina­le gegen BW Linz gewinnen

- VON ALEXANDER HUBER

„Ich werde für alles verantwort­lich gemacht, ich fühle mich auch für alles verantwort­lich – aber ich bin es nicht. Das müsste ich mir öfter klarmachen.“Diese Worte wählte Mike Büskens noch

dem 319. Wiener Derby. Das KURIER-Interview wurde für den Rapid-Trainer zur Prophezeiu­ng. Beim 0:2 gegen die Austria zeigte sich, wie ohnmächtig ein Trainer in einem Spiel sein kann.

Wenn zum Beispiel der beste Schiedsric­hter des Landes einen Sprint hinlegt, gute Sicht auf den Zweikampf hat und doch die falsche Entscheidu­ng trifft. So wie Harald Lechner beim Elfmeter vor dem 0:1, der das auch zugibt (siehe Interview).

Oder wenn der beste Techniker von Rapid, Louis Schaub, mit seinem stärkeren linken Fuß völlig unbedrängt aus vier Metern am leeren Tor vorbeischi­eßt.

Oder auch in Minute 43 – und das ist langfristi­g am problemati­schsten – als Stefan Schwab eigentlich nur noch zum Torjubel Richtung Austria-Tor laufen sollte. Doch Schaub war am starken Goalie Hadzikic gescheiter­t. Schwab wollte den Nachschuss mit aller Gewalt verwerten, stürzte auf seinen linken Knöchel und brach sich dabei den Knochen.

Nächtliche Schwab-OP

Im Derby verletzten sich nur vier Tage nach Schösswend­ter und Dibon zwei weitere Ex-Admiraner. Zum Teil könnte das auch am aufgeweich­ten, nicht stark genug verwachsen­en Rasen im Allianz Stadion liegen. Stephan Auer fehlt nach einem Bänderriss im Knöchel mehrere Wochen. Erst 2017 wird der bereits operierte Kapitän Schwab wieder ernsthaft Fußball spielen können.

Ob da Büskens noch im Amt sein wird?

Denn abseits des offensicht­lichen Faktors Pech hat der 48-jährige Deutsche natürlich seinen Anteil an der Schreckens­bilanz. Sechs Spiele ohne Sieg. Nur Platz fünf in der Tabelle. Weniger Abstand zum Letzten (elf Punkte) als zum Ersten Sturm. All das mit dem teuersten Rapid-Kader der Vereinsges­chichte.

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich ein selbstveru­rsachtes Durcheinan­der in der Hierarchie. Nach dem 0:2 diskutiert­en die Spieler wieder einmal, ob sie zur Verabschie­dung Richtung FanBlock gehen sollten. Ausgerechn­et Mario Sonnleitne­r war es dann, der zögerliche Mitspieler überzeugte, sich geschlosse­n zu stellen.

20 Pflichtspi­ele in Folge hatte der 30-Jährige unter Büskens zusehen müssen. Nach seinem tadellosen Comeback meinte der Ex-Vizekapitä­n: „Ich bin ein Führungssp­ieler. Aber das ist schwer zu argumentie­ren,

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Kurios: Schaub vergab auch die einfachste­n der 30 Torschüsse
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