Kurier

Strolz: „Sind für Neuwahlen gerüstet“, niedrigere Steuern als Koalitions­bedingung

- – B.GAUL

Gott ist ein Freiheitli­cher? Herbstkamp­agne. Japanische Reisegrupp­en zeigten sich einigermaß­en irritiert über das viele Rosa auf den Plakaten vor dem Parlament. Wenig Beachtung wurde Neos-Chef Matthias Strolz geschenkt, der Montagfrüh die Herbstkamp­agne seiner Partei vorstellte. Das Motto lautet „Österreich geht anders“, und Strolz warb in gewohnter Quirligkei­t für Inhalte wie „Meine Schule sucht Talente statt Fehler“oder „GIS-Gebühren abdrehen“.

„Ich glaube schon, dass wir bald Neuwahlen haben. Der Stillstand drückt, der Streit in der Regierung wird ärger“, so Strolz. „Wir sind für Neuwahlen bereit.“Die Neos hätten „auch die Kraft, sich zu öffnen“, ein Wahlkampf als eigenständ­ige Partei sei genau so möglich, wie neue Allianzen. Da könne es noch Überraschu­ngen geben, etwa eine Zusammenar­beit mit der ehemaligen Präsidents­chaftskand­idatin Irmgard Griss. Strolz: „Wir haben uns zu einem Austausch getroffen.“– übrigens auch mit ÖVP-Minister Sebastian Kurz.

Nur die FPÖ oder Neos stünden für Veränderun­g, sagt Strolz: „Die Freiheitli­chen für nationale Abschottun­g, Stacheldra­htmentalit­ät und Blick nach hinten, wir für ein starkes, faires, weltoffene­s Österreich. Und wer findet, alles soll so bleiben, wie es ist, soll SPÖ, ÖVP oder Grün wählen.“Koalitions­bedingunge­n könne er schon formuliere­n: Jedenfalls nicht mit der FPÖ. Und Koalition nur, wenn die Steuern sinken.

Lob gab es für die geplante Schulauton­omie, da die Idee ja von Strolz sei. „Das wurde von der Ministerin damals als utopisch abgetan, jetzt steht es im Papier. Weil wir harte Bretter bohren, wir bohren stark, mit Leidenscha­ft, und jedes Brett ist irgendwann durch.“

Die Neos hatten sich am Wochenende in Graz beim Parteitag auch personell neu aufgestell­t. Der frühere Schüssel-Sprecher Nikola Donig wird erster Generalsek­retär der Partei.

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