AK fordert Rezepte gegen Arbeitslosigkeit
Aus für unbezahlte Mehrstunden würde 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze bedeuten
Überstunden. Die Arbeiterkammer will die Zahl der Arbeitslosen bis 2020 um 100.000 senken. Um diese Reduktion um rund ein Viertel zu schaffen, brauche es allerdings eine Beschäftigungs-Offensive, fordern AK-Präsident Rudolf Kaske und seine Stellvertreter Günther Goach (AK-Chef Kärnten) sowie Erwin Zangerl (Tirol).
Unter anderem wollen die AK-Chefs mit der Wirtschaft über Arbeitszeitverkürzungen reden. Damit soll die vorhandene Arbeit „gerechter verteilt“werden. Eine zusätzliche Arbeitszeit-Flexibilisierung lehnt das Präsidenten-Trio weitgehend ab. Es gebe in den Kollektivverträgen genügend Spielraum; die Unternehmen wollten sich mit neuen Modellen vorwiegend Überstundenzuschläge ersparen.
Zurückdrängen will Kaske zugunsten neuer Jobs auch die Überstunden. Im Vorjahr wurden laut AK insgesamt 253 Millionen Überstunden geleistet, 52 Millionen davon unbezahlt. Umgerechnet würden die unbezahlten Mehrstunden 30.000 Vollzeit-Jobs bedeuten. Hintergrund der AK-Forderungen ist die Entwicklung des Arbeitsmarktes: Bis 2020 würde das Arbeitskräfteangebot um 323.000 Personen steigen, die Zahl der zusätzlichen Stellen aber nur um 175.000.
Die wichtigsten Schlüssel für neue Jobs sind für die AKGranden Bildung und Qualifikation. Um schlecht ausge- bildete Beschäftigte zu qualifizieren, soll die Ausbildungsgarantie bis zum Alter von 25 Jahren ausgeweitet und ein existenzsicherndes Qualifizierungsgeld in Höhe der Mindestsicherung geschaffen werden. Darauf müsse es einen gesetzlichen Anspruch geben. Berufstätigen soll außerdem der Zugang zu Fachhochschulen erleichtert werden. Kaske: „Wenn lebenslanges Lernen propagiert wird, muss man das auch ermöglichen.“