Kurier

Ernstfall beim Cup-Kuriosum

Schon wieder auf dem Sportclub-Platz, zählt für Rapid und Trainer Büskens gegen BW Linz nur der Sieg

- VON ALEXANDER HUBER

Blau-Weiß Linz empfängt Rapid, „zu Hause“auf dem Sportclub-Platz in WienDornba­ch. Es wäre gar nicht so einfach, einem Fußball-Fan aus dem Ausland dieses österreich­ische Cup-Kuriosum im heutigen Achtelfina­le (20.15 Uhr, Puls4 live) zu erklären.

Dass Rapid zum dritten Mal in Folge auf dem Sportclub-Platz antritt, aber wieder nicht gegen den Sportklub (der noch dazu mit k geschriebe­n wird). Dass BlauWeiß üblicherwe­ise in Linz in einem Stadion spielt, das um 33 Millionen renoviert wurde. Dass aber die KarateWM ( siehe Seite 13) in der Halle neben der Gugl ein Heimspiel unmöglich macht. Dass der Zustand des Rasens noch schlechter als üblich ist, weil bei Regen ein Rugby-Match ausgetrage­n wurde. Die Löcher im Untergrund wurden mit Sand aufgefüllt.

Müllers Optimismus

Bei Rapid versucht Andreas Müller, die Löcher zu stopfen. Intern wurde einiges besprochen. Nach außen gibt nach dem Derby der von Teilen der Fanszene geschmähte Sportdirek­tor die Linie vor: Ja, es gibt eine handfeste Krise. „Die harte Kritik ist gerechtfer­tigt, auch die Wut der Fans.“Aber: „Nur die Ergebnisse haben sich noch nicht geändert, die Richtung stimmt hingegen wieder.“

Müller erklärt: „Es gab schwache Auftritte wie gegen den WAC oder St. Pölten. Das 2:4 in Ried war dann die Katastroph­e schlechthi­n. Ich habe damals die Finger in die Wunde gelegt. Seither ist die Mannschaft zusammenge­wachsen. Die Leidenscha­ft, das Kreieren von Chancen, die taktische Arbeit, das Zurückkämp­fen – das alles stimmt jetzt wieder.“

Heute muss der nächste Schritt, also ein Sieg, kommen: „Die Mannschaft muss sich belohnen. Wir brauchen jetzt Ergebnisse.“Zur Lage von Trainer Mike Büskens meint er: „Der Trainer geht mit der Situation sachlich um. Intern wird ruhig gearbeitet. Gegen Linz ist das positive Ergebnis absolut notwendig. Da gibt es intern wie extern die idente Meinung.“

Schmidts Defensive

Die Aufgabe könnte aber schwierige­r werden, als es Platz zehn in der Ersten Liga vermuten lässt. Seit Klaus Schmidt beim Aufsteiger Anfang des Monats das Traineramt übernommen hat, gab es in drei Spielen kein Gegentor. 1:0 lautet das Torverhält­nis, das auf eine massive Defensive schließen lässt. „Der Gegner hat sich nach dem Trainerwec­hsel wieder gefestigt. Wir sind gewarnt“, sagt Büskens, der fünf verletzte Stammspiel­er vorgeben muss. Das übliche, geduldige Kombiniere­n dürfte mit einer umgebauten Mannschaft auf dem holprigen Rasen gegen einen neuerdings kompakten Gegner ein riskantes Rezept sein.

Zumindest auf den Rängen wird es nach den Wickeln rund um das Derby friedlich sein: Die Linzer sind noch aus VÖEST-Zeiten mit Rapid befreundet. Und das neue „Feindbild“Müller? „Ich bin nicht fehlerfrei. Aber ich tue alles, um Rapid zu helfen. Wenn ich wieder den Kopf hinhalten muss und damit der Mannschaft helfen kann, halte ich das aus.“

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Zum Schreien: Joelinton reibt sich im RapidSturm auf, das Toreschieß­en gelingt dem Brasiliane­r aber nicht

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