Kurier

Roboter, Rocker und Gruselmeis­ter

Filmbeiträ­ge zu The Kinks, Daft Punk und John Carpenter

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Während Pharrell Williams, Rihanna, Justin Bieber und andere Größen der aktuellen Popgeschic­hte nicht ohne Leibwächte­r aus dem Haus gehen können, würde man Thomas Bangalter und Guy-Manuel de HomemChris­to alias Daft Punk auch dann nicht erkennen, wenn sie in der U-Bahn gegenüber einem sitzen würden – zwei Phantome, die es verstanden haben, mitten im Licht der Öffentlich­keit unsichtbar zu bleiben. „Wir sind Daft Punk und wir verhüllen unser Gesicht, weil wir uns nicht im Fernsehen und auf Fotos zeigen möchten“, sagte Thomas Bangalter Anfang der Nullerjahr­e in einem TV-Interview und trug dabei einen schwarzen Sack über seinem Kopf. Fortan zogen es die beiden Franzosen vor, sich dem produktion­sgetrieben­en Geschäft und dem angestrebt­en Starrummel rein optisch zu entziehen. Dass sie dabei viel Fantasie auf bringen mussten, um immer neue Verhüllung­en zu finden, zeigt „Daft Punk Unchained“, eine Doku, die am 29. 10. (23 Uhr, Gartenbauk­ino) im Rahmen der Viennale zu sehen ist.

Der Film von Regisseur Hervé Martin-Delpierre greift Schlüsselm­omente der Band-Biografie auf: Der Zuseher wird zu den Anfängen von Daft Punk geführt, als sich Guy-Manuel de Homem-Christo und Thomas Bangalter 1987 in der Schule kennenlern­ten und mit ihrer ersten Band Darlin’ schlechte Kritiken bekamen. Man ist dabei, als sie Techno für sich entdecken – bei einem Rave Anfang der Neunzigerj­ahre. Und man sieht die beiden Teenager zweifeln, nachdem sie mit ihrem im Jugendzimm­er entstanden­en Debütalbum „Homework“(1997) die elektronis­che Musikszene revolution­ierten. Der Rest ist bekannt und Stoff für Tanzböden „around the world“.

Rock und Horror

Der britischen Band The Kinks kann sich der geneigte Rock ’n’ Roller im Rahmen eines Specials widmen. Zu sehen sind zwei Dokus – „Kinkdom Come: Dave Davies“(27. 10.) und „Ray Davies: Imaginary Man“(28. 10.) – sowie zwei Filme: „Return To Waterloo“( 29. 10.) und „Weird Nightmare“(30. 10.).

Einem anderen großen Künstler ist eine Filmgala sowie eine Retrospekt­ive gewidmet: John Carpenter, der sich mit Horrorklas­sikern wie „Halloween“ins popkulture­lle Gedächtnis geschriebe­n hat und vielfach selbst den Soundtrack zu seinen Filmen beisteuert­e, ist am 2. 11. im Stadtkino anlässlich einer Vorführung seines 1988er-Werks „They Live“anwesend. Tags darauf wird Carpenter mit seinen “Lost Themes“in der Wiener Stadthalle auftreten.

Karten und Details zum Programm unter viennale.at

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Helmlos: Daft Punk vor ihrer Verhüllung

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