Der lange Weg bis zur Zirkusprinzessin
Heute Premiere von „Lumpenloretta“
Auch wenn das pubertierende Mädchen barfuß herumrennt und übers Fensterbrett in die Küche klettert: Die Lumpenloretta ist keine zweite Pippi Langstrumpf. Ihre Eltern sind in eine biedere Reihenhaussiedlung gezogen – und damit an einen der ödesten Orte der Welt. Dort freundet sich das sonderbare Mädchen, das zum Zirkus möchte, mit Glatze, Locke, Zahn und Zecke an. Die Eltern der Heldin aber passen so gar nicht in die Nachbarschaft. Denn sie sind Altwarentandler – und hören laute Musik.
In Christine Nöstlingers „Lumpenloretta“, 2010 erschienen, geht es aber nicht so sehr um Toleranz gegenüber anderen Lebensentwürfen, sondern um – Vernachlässigung. Und um eine erste, zum Scheitern verurteilte Liebe. Klaus Missbach, Chefdramaturg des Burgtheaters, meint, dass der Roman trotz- dem sehr vergnüglich und hoffnungsvoll sei: Wenngleich ein Happyend fehlt, so zeichnet sich doch ein guter Weg ab – für die Lumpenloretta wie auch für Glatze.
Missbach hat den Roman anlässlich Nöstlingers 80. Geburtstags für die Bühne adaptiert. Die Dramatisierung erlebt heute, Mittwoch, um 16 Uhr in der Regie von Martina Gredler im Kasino mit Sarah Viktoria Frick als Lumpenloretta ihre Uraufführung. Für Kinder ab 10 (laut Residenz Verlag) bzw. ab 8 Jahren (laut Burgtheater).