Ärzte brechen Gespräche über Gruppenpraxen ab
Ordinationsgesetz. Aus und Schluss, er will nicht mehr: Am Mittwoch erklärte Artur Wechselberger, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, dass die Kammer die Gespräche über das „Primärversorgungsgesetz“, kurz PHCGesetz, endgültig abbricht. Man sei nach 16 Verhandlungsrunden nun an einem Punkt, an dem die Verhandlungen „einfach nicht fortsetzbar seien“, sagte Wechselberger. Hinter dem spröden Begriff „Primärversorgung“verbirgt sich in der Praxis nichts anderes als die Frage, wie man die medizinische Betreuung durch Hausärzte, Gruppenpraxen und/oder Ambulanzen in Zukunft und insbesondere am Land sicherstellen kann.
Während einzelne Länder regional Pilot-Projekte installieren (der KURIER berichtete zuletzt über das steirische Modell Mariazell), soll das PHC-Gesetz den Rahmen für ganz Österreich abstellen.
Das Problem: Während Ärztevertreter meinen, dass innovative Formen der Gruppenpraxen kein eigenes Gesetz, sondern nur kleine Veränderungen im ASVG oder im Ärztegesetz benötigen, ist das Gesundheitsministerium anderer Meinung. Noch am selben Tag hieß es im Büro von Ressortchefin Sabine Oberhauser, die Verhandlungen seien nicht gescheitert; man rede jetzt mit dem Koalitionspartner, sprich der ÖVP, später könne die Ärztekammer ja wieder einsteigen.
Womit wir bei Erwin Rasinger wären: Rasinger ist Arzt, Parlamentarier und Gesundheitssprecher der ÖVP. Rasinger ist der Ansprechpartner der Roten und plädiert in einem ersten Schritt vor allem für eines, nämlich: eine „Abrüstung der Worte“.