Kurier

Sonnleitne­r: „Noch schneller geht’s nur bei Aktien“

Eben noch ausgemuste­rt, soll der Routinier gegen Sassuolo eine Not-Abwehr führen

- – ALEXANDER HUBER, REGGIO

Mike Büskens muss improvisie­ren: Von der Stammabweh­r des Rapid-Trainers ist gegen Sassuolo nur noch Schrammel übrig. Der Linksverte­idiger wird aber vermutlich rechts aushelfen, weil sich Pavelic am Oberschenk­el verletzt hat. Wöber darf links auf sein StartelfDe­büt unter Büskens hoffen. Und Mario Sonnleitne­r (30), eben noch vom Deutschen auf die Tribüne verbannt, soll die Not-Abwehr führen. KURIER: Seit dem 1:1 gegen Sassuolo ist bei Rapid einiges passiert. Welche Erwartunge­n haben Sie für das Spiel in Reggio? Mario Sonnleitne­r: Die erste Hälfte war sehr gut, weil wir sie überrasche­n konnten. Jetzt wird’s schwierige­r, weil sie die Stärken besser kennen. Ich erwarte ein enges Spiel mit weniger Torchancen. Nach dem 1:1 gaben Sie Ihr Comeback. Waren die fünf Monate ohne Einsatz Ihr Härtetest?

Ich hatte beim GAK sechs Monate Pause wegen einer Schambeine­ntzündung. Als Fitter zuzusehen, ist noch schwierige­r. Ich bin Fußballer, um Fußball zu spielen. Alle loben Ihren Trainingse­ifer. Haben Sie nie gehadert?

Ich habe versucht, mich in einigem zu verbessern. Ich kann mich nur in den Spiegel schauen, wenn ich Gas gebe. Mit 30 Jahren bin ich gereift, manche Entscheidu­ng wäre mir mit 18 Jahren unverständ­licher gewesen. Wie haben Sie Ihr Comeback beim Wiener Derby erlebt?

Sehr schwierig. Weil die Situation so komisch war, wenn man nie im Kader ist und plötzlich spielt, weil sich zwei Kollegen wehtun. Ich bin froh über meine harte Arbeit, deshalb konnte ich drei Spiele in sechs Tagen durchhalte­n. Wie oft wurden Sie davor von Fans zu Ihrer Situation befragt? Sehr oft. Ich habe immer gesagt: Ich kann es auch nicht begründen, aber ich werd’ nicht weglaufen. Ich sehe einen Vertrag als beidseitig­e Verpflicht­ung, auch in schlechten Zeiten. Ich will jeden Tag als überzeugte­r Rapidler auftreten. Anstelle von Interviews haben Sie auf Facebook das Rapid-Leitbild zitiert. Haben Sie an dem persönlich­en Text lange gefeilt? Ich wollte meine Situation darstellen. Und klarstel- US Sassuolo : Rapid Wien len, dass ich niemandem böse bin, dass es keinen Schuldigen gibt. Beim Text haben mir dann auch Freunde geholfen. Gab es zuletzt Gespräche mit den sportlich Verantwort­lichen über das Vergangene?

Nein. Dazu war kaum Zeit. Ich habe zu Sportdirek­tor Müller und Trainer Büskens ein normales Verhältnis. Wir gehen korrekt miteinande­r um. Ich brauche keine Gespräche über Vergangene­s. Es zählt nur das Jetzt. Der Fußball ist so kurzlebig. Rauf und runter – noch schneller geht’s nur bei den Aktien. Und wenn Sie statt Pavelic als rechter Verteidige­r aufgestell­t werden, wie 2010 gegen Porto?

Ich spiele alles. Es ist nicht meine Lieblingsp­osition. Aber besser als die Bank. Europa League, Gruppe F

(Stadio Città del Tricolore, 19 Uhr, SR Pawson/ENG, live Sky, Puls 4).

Rapid tritt ohne Pavelic, Tomi, Schwab, Auer, Schobesber­ger, S. Hofmann, Dibon und Entrup an (alle verletzt). Amateur-Verteidige­r Thurnwald ist erstmals im Kader.

Bilbao – Genk. Vor Runde 4 SU N TORE

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Bereit: Nach langer Pause spielt Mario Sonnleitne­r wieder im Europacup 1 X 2

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