Flugbetriebliche Mängel bei Polizei?
Weiterer rätselhafter Helikopter-Absturz
Nicht nur der Bericht zum Absturz des Polizeihubschraubers in den Achensee (im Jahr 2011), auch jener zum Unglück einer „Libelle“in Deutschlandsberg (2009) fehlt auf der offiziellen Internetseite mit den Berichten. Obwohl dieser ebenfalls einige Fragen aufwirft.
Im steirischen Deutschlandsberg stürzte im März 2009 ein Polizeihubschrauber im Ortsgebiet ab, laut Insidern nach einem Lokal-Besuch der Insassen. Als offizieller Einsatzgrund wurde in diesem Fall allerdings „Vorbereitungen für eine Suchaktion“angegeben – diese Vorbereitung fand offenbar während des Kirtags in der Stadt statt. Der Pilot starb Tage später im Spital.
Der gerichtliche Sachverständige Christian Ortner spricht jedenfalls von „f lugbetrieblichen und f lugdisziplinären Mängeln“bei der Polizei-Hubschrauberflotte. Er listete in einem eMail an den KURIER weitere brisante Vorfälle auf, die er als „groben Unfug“zusammenfasst.
Das Verkehrsministerium beruft sich auf einen EU-Text, wonach Abstürze von Zollund Polizeihubschraubern nicht Aufgabe der Fluguntersuchungsstelle sind, sondern vom jeweiligen Ministerium abgehandelt werden. Doch dieses EU-Papier wurde 2010 – also erst nach dem Absturz in Deutschlandsberg – erstellt. Und außer Österreich scheint dies offenbar niemand anzuwenden, denn in der Schweiz und Deutschland findet man bis heute alle Berichte zu Polizei-Hubschraubern. Verkehrsminister Jörg Leichtfried nahm vor dem Ministerrat zu den ausstehenden Berichten Stellung: „Da machen wir jetzt Tabula rasa.“