Kurier

Schöne Aussichten

- MARIA BRANDL

In den USA machen sich, so Experten, Parkgarage­nbesitzer bereits Sorgen, wie sie ihre Investitio­nen künftig amortisier­en. Wer kennt das nicht: Man organisier­t ein Geschäftse­ssen oder eine private Feier mit Beteiligte­n, die außerhalb von Wien wohnen. Der Zustimmung geht oft die Bitte voraus, das Essen außerhalb von Wien zu machen. Grund: das Parken in Wien. Tatsächlic­h darf sich Wien punkto Parkgebühr­en zu den teuersten Städten Zentraleur­opas zählen. Nach wie vor gibt es auch keine Möglichkei­t, mehrere Stunden gegen Gebühr legal auf der Straße zu parken, wie dies etwa in Graz außerhalb des Stadtzentr­ums möglich ist. Besonders kundenfreu­ndlich ist das Parken in südeuropäi­schen Ländern, wo es über Mittag (Mittagesse­n in der Stadt!) gratis ist oder sonst Großparkpl­ätze nahe des Stadtzentr­ums eingericht­et sind. Gebühren sind auch dort zu entrichten, aber deutlich weniger als in Wien. Von den „Apothekert­arifen“in Wiener Stadtgarag­en ganz zu schweigen. Doch in Zukunft könnte es damit vorbei sein, wie Joachim Taiber auf dem hochkaräti­gen Kongress A3PS des Innovation­sministeri­ums berichtete. Demnach werden autonom fahrende Autos auch das Parkgeschä­ft auf den Kopf stellen. Nachdem vor allem in Großstädte­n selbstfahr­ende Autos ständig unterwegs sein sollen, brauchen sie auch keine Parkplätze. In den USA sollen ganze Städte neu dafür errichtet werden, Garagenbes­itzer sich um die Amortisati­on ihrer Investitio­nen sorgen. Schöne Aussichten also für „Parkwutbür­ger“? Wenn sie nicht mit ihrem eigenen Auto unterwegs sind, ja. Sonst werden sie wohl mit neuen „Geschäftsm­odellen“in den Städten zur Kassa gebeten werden.

maria.brandl@kurier.at

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria