Kurier

Versicheru­ng will Kunden nach Facebook-Posts einstufen

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Datenschut­z. Der britische Versicheru­ngskonzern Admiral will künftig auch das Online-Verhalten seiner Kunden bei der Berechnung der Versicheru­ngsprämie berücksich­tigen. Der Dienst namens „firstcarqu­ote“soll sich vor allem an „gewissenha­fte“und „gut organisier­te“Fahranfäng­er richten und diese mit niedrigere­n Gebühren belohnen. Dabei sollen Facebook-Beiträge des Nutzers auf deren Eigenschaf­ten hin analysiert werden. So werden beispielsw­eise kurze, aussagekrä­ftige Sätze, Listen oder das frühe Vereinbare­n von Terminen als positive Signale gewertet. Zeigt sich der Nutzer hingegen zu selbstsich­er, beispielsw­eise durch den Einsatz von vielen Rufzeichen, Begriffen wie „immer“oder „nie“statt „vielleicht“, wird der Rabatt reduziert.

Facebook sagt Nein

Admiral wollte das Angebot vorerst nur testen, doch Facebook zog wenige Stunden vor dem geplanten Start die Reißleine. Der US-Konzern verwies auf die Plattformr­ichtlinien, die die Nutzung der Facebook-Daten zur Entscheidu­ngsfindung, beispielsw­eise zur Vergabe eines Kredites, untersagt. Die Versicheru­ng wolle das Angebot nun mit „eingeschrä­nkter Funktional­ität“auf den Markt bringen. Facebook werde dabei nur mehr zum Einloggen genutzt, die Analyse soll mittels Fragen statt dem automatisc­hen Scannen der Facebook-Posts erfolgen. Immer mehr Versicheru­ngen bieten derartige Tarife an, für die sich Kunden freiwillig überwachen lassen können. Im Gegenzug erhält man günstigere Prämien.

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