Kurier

Kaderschmi­ede mit vielen Folgen

Techniker kommen aus der Eliteeinhe­it 8200

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In Israel gilt das Militär als Kaderschmi­ede schlechthi­n – auch für Mädchen, die zumindest zwei Jahre zum Heer müssen. Den jungen Leuten wird früh viel Verantwort­ung übertragen, das prägt.

Begehrt sind vor allem Plätze in der Eliteeinhe­it 8200. „Wenn du dort raus kommst, kennst du dich mit Technologi­e aus“, sagt der Israeli Shay Yusfan. Es geht in der Einheit um viel mehr als um Geheimdien­stwissen, es geht auch um den Erwerb von Management­fähigkeite­n. Viele erfolgreic­he israelisch­e Tech-Unternehme­r haben ihre Wurzeln in dieser EliteEinhe­it. Und auch ihre Netzwerke, auf die sie sich ein Leben lang verlassen können, sind Teil des viel zitierten Öko-Systems, das die Startup-Szene Israels groß gemacht hat, heißt es.

Cannabis als Medizin

Das Militär hat damit eine starke Lobby. Diese ist auch dafür verantwort­lich, dass medizinisc­hes Cannabis in Israel erlaubt ist. „Es wurde vor allem im Bereich von posttrauma­tischen Belastungs- störungen eingesetzt“, sagt Alexander Kristen. Er ist mit Flowery Field größter Cannabis-Erzeuger Österreich­s und hat sich den israelisch­en Markt genauer angesehen. „Es gibt Altenheime, die darauf spezialisi­ert sind, Alzheimer- und Krebspatie­nten mit medizinisc­hem Cannabis zu behandeln.“Österreich ist davon weit entfernt. Unter Ärzten und Apothekern habe die Pflanze noch immer ein Suchtgift-Image, sagt Kristen. Er will mit den Fakten aus Israel in Österreich Überzeugun­gsarbeit leisten.

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