Kurier

Kritik an Alko-Locks für Reiche

Auch maßgeschne­idertes Gesetz sorgt für Unmut

- – DOMINIK SCHREIBER

Die Kritik an den von Verkehrsmi­nister Jörg Leichtfrie­d (SPÖ) geplanten Wegfahrspe­rren für Alko-Lenker wächst. Sogar verfassung­srechtlich­e Bedenken wurden im Rahmen der nun beendeten Begutachtu­ng geäußert. Die Rechtsansw­altskammer moniert, dass die (teuren) Alko-Locks nur Personen einbauen lassen können, die sich das finanziell leisten können.

Auch der niederöste­rreichisch­e Landeshaup­tmann Erwin Pröll (ÖVP) meint, dass „die Regelung überdacht“werden sollte. Er spricht von einer Bevorzugun­g von Alko-Lenkern gegenüber Schnellfah­rern. Diese hätten keine Möglichkei­t, die Entzugszei­t des Führersche­ins so zu verkürzen.

Gleich sieben renommiert­e Verkehrsps­ychologen kritisiere­n, dass wieder einmal ein Gesetz für das Kuratorium für Verkehrssi­cherheit maßgeschne­idert wurde. Denn laut der Gesetzesvo­rlage soll nur eine einzige Institutio­n mit der Ausgabe und Betreuung beauftragt werden. Da es sich um einen „wis- senschaftl­ichen Versuch“handelt, könnte auch eine Ausschreib­ung umgangen werden.

Sogar das Finanzmini­sterium übt Kritik. Dass keine zusätzlich­en Kosten entstehen würden, hält das Ressort, für „nicht nachvollzi­ehbar“. Gregor Bartl, Experte vom Institut „alles-fuehrersch­ein“meint: „In den Niederland­en musste aufgrund von legistisch­en Schwierigk­eiten ein AlkoLock-Versuch vor wenigen Monaten eingestell­t werden. In Deutschlan­d konnte AlkoLock trotz jahrelange­n Bemühens bis heute ebenfalls aufgrund von legistisch­en Hürden nicht eingeführt werden.“Der Sinn von Alko-Locks sei generell „fraglich“.

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Alkolock: Die Einführung in Österreich stößt auf Widerstand

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