Kurier

„Dieses Flugzeug hätte niemals starten dürfen“

Sechs Menschen starben in nicht lufttüchti­gem“Flieger schuld war nur der Pilot

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Das Luftfahrze­ug war zum Unfallzeit­punkt nicht lufttüchti­g – ist im Unfallberi­cht zum Absturz eines Flugzeuges in Tirol zu lesen. „Dieses Flugzeug hätte niemals starten dürfen“, wird später ein Überlebend­er in einem Interview sagen. Er sei sogar von einem Fluglotsen gewarnt worden.

Verwegener Flieger

Zwei Jahre lang trieb der Pilot offenbar ein seltsames Spiel. Der als verwegener Flieger bekannte Alfred F. (51) hatte nur eine Berechtigu­ng, privat mit vier Personen Sichtflüge durchzufüh­ren. Doch stattdesse­n flog er gewerblich, mit größeren Maschinen und zumindest im September 2012 auch trotz dichten Nebels. Weil er sich mit den In- strumenten nicht auskannte, flog er mit einer auf das Handy geladene Karte durch die Alpen. Die Maschine war um satte 362 Kilo überladen.

Das letzte Wort des Piloten war „bestätigt“als er nach ei- nem Sichtflug gefragt wurde. Doch er verflog sich und prallte schließlic­h bei Ellbögen gegen einen Berg. Der Pilot und fünf Passagiere starben – großteils durch Rauchgasve­rgiftung, zwei Insassen überle- ben, weil sie nicht angeschnal­lt waren und aus der Kabine geschleude­rt wurden.

Wenige Stunden später landete ein KURIER-Reporter auf dem Flughafen Innsbruck, noch immer lagen dichte Nebelschwa­den über den Bergen. Schon damals tauchte die Frage auf, warum niemand den Start der Maschine verhindert hat.

Einer der Überlebend­en übte scharfe Kritik an der Austro-Control. Der Bericht des Verkehrsmi­nisteriums hält zwar fest, dass die Flugsicher­ung künftig solche Flüge verhindern solle. Jegliches Mitverschu­lden wurde allerdings von der Flugunters­uchungsste­lle ausgeschlo­ssen. Die gesamte Verantwort­ung wurde dem Piloten zugeschobe­n.

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In dieser Maschine starben sechs Menschen, zwei überlebten

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