Pioniere an EU-Außengrenze: „Es geht um unsere Sicherheit“
65 Soldaten des Bundesheeres sollen Ungarn sechs Monate lang unterstützen.
Es war eine gewissenhafte Vorbereitung, die Thomas Pucher absolvierte. Der Soldat, der in Salzburg stationiert ist, übte mit seinen Kameraden nochmals das Handwerk, das einen guten Pionier ausmacht. Dieses Können werden der Oberstabswachtmeister und seine Kollegen in den kom- menden sechs Monaten auch brauchen können. Schließlich geht es für den 39-Jährigen und mehr als 60 weitere Soldaten nach Ungarn. Dort soll das Bundesheer den EUAußengrenzschutz der ungarisch-serbischen Grenze im Rahmen eines humanitären Einsatzes unterstützen.
Natürlich sind auch an Pucher die Meldungen und Bilder der Flüchtlingskrise nicht spurlos vorübergegangen. „Aber insgesamt geht es bei diesem Einsatz auch um unsere Sicherheit und darum, dass alles geordnet abläuft.“
Am Donnerstag wurde das Kontingent durch die Verteidigungsminister Öster- reichs und Ungarns, Hans Peter Doskozil und Istvan Simicsko, in Nickelsdorf verabschiedet. „Der Außengrenzschutz an der ungarischen-serbischen Grenze ist von größtem Interesse für Österreich. Die Westbalkan-Route ist nicht zur Gänze geschlossen, der Flüchtlingsstrom ist lediglich geringer geworden. Deshalb müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, betonte dabei Doskozil.
Straßenbau
Die Pioniere sollen vor allem Aufgaben bei der Instandsetzung der Straßeninfrastruktur übernehmen. Zudem werden Lager errichtet werden, die zur Unterbringung von Soldaten dienen. Befehligt wird die Truppe von Reinhard Koller, der an sich die Pioniere in Melk (NÖ) führt. Untergebracht sind die Soldaten in Hodmezövasarhely, 20 Kilometer nordöstlich von Szeged, wo sich eine gro- ße ungarische Militärbasis befindet. Für die Erfüllung ihrer Aufgaben stehen der Truppe Hakenladesysteme, Kipper, Tieflader sowie Bagger und diverse Lkw- und Pkw-Typen zur Verfügung.
Es gibt aber auch Kritik an dem Einsatz. „Das Bundes- verfassungsgesetz zur humanitären Hilfe wird missbraucht, um militärische Handlungen zu rechtfertigen, die bis dato eine geeignete rechtliche Grundlage entbehren“, sagte Tanja Windbüchler, außenpolitische Sprecherin der Grünen.