Viel gerühmtes Grafenegg: Flaggschiff, Zugpferd und Magnet
Jubel. Erwin Pröll, Landeshauptmann von Niederösterreich, reihte am Donnerstag wieder einmal Metaphern aneinander, um den Stellenwert von Grafenegg zu unterstreichen: Das Festivalgelände sei das „Flaggschiff der kulturpolitischen Arbeit“geworden, es sei ein „Zugpferd des Kulturlebens“und ein „Publikumsmagnet“. Es werde im zweiten Jahrzehnt seines Bestehens weiter an Bedeutung gewinnen – und zum Campus ausgebaut : Das European Youth Orchestra soll künftig nicht nur im Sommer residieren, sondern seinen festen Hauptsitz haben.
Der eigentliche Grund für die Pressekonferenz im neu- en Kartenbüro von Grafenegg und den NÖ-Tonkünstlern in der Herrengasse 10 in Wien aber war das Programm 2017: Eröffnet wird die Saison am 22. und 23. Juni mit der traditionellen Sommernachtsgala, von 18. August bis 10. September findet das 11. Grafenegg Festival statt.
Drei Mal Gustav Mahler
Intendant Rudolf Buchbinder kündigte mit dem Orchestra dell’ Accademia Nazionale di Santa Cecilia und dem Shanghai Symphony Orchestra zwei Debüts an. Composer in Residence ist der USDirigent und Komponist Brad Lubman. Einen besonderen Stellenwert hat 2017 Gustav Mahler: Dessen 1. Symphonie wird vom Pittsburgh Symphony Orchestra gespielt werden, die 5. vom London Symphony Orchestra und die 6. von den Wiener Philharmonikern.
Die Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft m.b.H. verfügt laut Paul Gessl, dem Chef der Holding NÖKU, über ein Budget von 7,9 Millionen. Die Subvention des Landes macht knapp die Hälfte davon aus (3,8 Millionen Euro). Knapp die Hälfte der Besucher kommt aus Niederösterreich, ein Drittel reist aus Wien an. Die internationale Strahlkraft hingegen ist mit 3,9 Prozent ausländischen Gästen eher gering.