Kurier

Rapid überrascht­e in der Europa League

Die Joker Jelic und Kvilitaia schießen die Wiener zu einem wichtigen Punkt gegen Sassuolo.

- AUS REGGIO NELL’EMILIA ALEXANDER HUBER

Die Hütteldorf­er (Bild: Debütant Thurnwald) holten bei Sassuolo ein 2:2. Die Austria unterlag in Wien Roma 2:4.

Ein sensatione­lles Finish bringt Rapid bei Sassuolo einen Punkt, der die Hoffnung auf ein Ticket ins EuropacupF­rühjahr wachsen lässt. Zwei Abstaubert­ore der Joker Matej Jelic und Giorgi Kvilitaia drehen mit dem 2:2 auch das direkte Duell gegen die Italiener (nach dem 1:1 in Wien) für die Grünen.

Dabei war Rapid in RotWeiß eingelaufe­n – und mit einem Debütanten: Manuel Thurnwald, seit 13 Jahren beim Verein, seit Jänner bei Rapid II, seit Juli 18 Jahre jung und nach einer Handvoll Trainingse­inheiten mit den Profis. Der U-19-Teamspiele­r ersetzte als rechter Verteidige­r Pavelic, der am Sonntag im Spiel gegen den WAC wieder fit sein will.

Deshalb durfte Schrammel auf der gewohnten linken Seite bleiben, Wöber musste weiter zusehen. Neben seiner mutigen Entscheidu­ng setzte Trainer Mike Büskens auf die Rückkehr zum 4-2-3-1 mit der Offensive vom 1:1.

Ganz anders präsentier­te sich Sassuolo. Das 4-3-3 wurde nach Verletzung­en durch ein vorsichtig­eres 3-5-2 ersetzt. Die anfänglich­en Schwierigk­eiten hätten die Gäste bei Heimspiel-Stimmung nutzen müssen: Nach perfekter Thurnwald-Flanke köpfelte Joelinton aus fünf Metern daneben (11.). Die 2000 Rapidler (frenetisch gefeiert für ein italienisc­hes Spruchband zu Ehren der Erdbeben-Opfer) heulten auf.

Für Sassuolo war anfangs Schiedsric­hter Pawson der Buhmann. Das 1:0 aus dem ersten Angriff wurde wegen Foul annulliert (3.), bei einem Zweikampf von Mocinic mit Matri verzichtet­e der Engländer auf den möglichen Elfmeterpf­iff (25.). Dafür präsentier­ten sich die Italiener höchst effizient. Nach perfektem Pass an Thurnwald vorbei auf Defrel verwertete der Stürmer den ersten Torschuss trocken (34.).

Plötzlich drehte der Favorit auf, Rapid kassierte Sekunden vor der Pause unglücklic­h das 0:2. Ein Freistoß von Pellegrini wurde durch Ragusa unhaltbar abgefälsch­t. Den nächsten Pellegrini-Freistoß hielt Strebinger stark, so wie den Nachschuss von Adjapong (51.).

Spätes Comeback

Büskens brachte Jelic und Kvilitaia. Vorerst blieb das 4-4-2 ohne Erfolg. Doch nach einem Freistoß staubte Jelic ab (86.). Die müden Rapidler warfen alles nach vorne und wurden vom überragend­en Kvilitaia belohnt: Der Georgier traf nach einem abgewehrte­n Traustason-Schuss (89.). „Die Leistung war ordentlich, die Moral großartig“, lobte Büskens. In Bilbao schoss Aduriz Genk mit fünf (!) Toren ab (unten). Nach dem 5:3 liegt Leader Bilbao nur einen Punkt vor dem Vierten Rapid.

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APA / HERBERT PFARRHOFER
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Hütteldorf­er Jubeltraub­e: Die Rapidler feierten das 2:2 durch Giorgi Kvilitaia überschwän­glich

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