Rapid überraschte in der Europa League
Die Joker Jelic und Kvilitaia schießen die Wiener zu einem wichtigen Punkt gegen Sassuolo.
Die Hütteldorfer (Bild: Debütant Thurnwald) holten bei Sassuolo ein 2:2. Die Austria unterlag in Wien Roma 2:4.
Ein sensationelles Finish bringt Rapid bei Sassuolo einen Punkt, der die Hoffnung auf ein Ticket ins EuropacupFrühjahr wachsen lässt. Zwei Abstaubertore der Joker Matej Jelic und Giorgi Kvilitaia drehen mit dem 2:2 auch das direkte Duell gegen die Italiener (nach dem 1:1 in Wien) für die Grünen.
Dabei war Rapid in RotWeiß eingelaufen – und mit einem Debütanten: Manuel Thurnwald, seit 13 Jahren beim Verein, seit Jänner bei Rapid II, seit Juli 18 Jahre jung und nach einer Handvoll Trainingseinheiten mit den Profis. Der U-19-Teamspieler ersetzte als rechter Verteidiger Pavelic, der am Sonntag im Spiel gegen den WAC wieder fit sein will.
Deshalb durfte Schrammel auf der gewohnten linken Seite bleiben, Wöber musste weiter zusehen. Neben seiner mutigen Entscheidung setzte Trainer Mike Büskens auf die Rückkehr zum 4-2-3-1 mit der Offensive vom 1:1.
Ganz anders präsentierte sich Sassuolo. Das 4-3-3 wurde nach Verletzungen durch ein vorsichtigeres 3-5-2 ersetzt. Die anfänglichen Schwierigkeiten hätten die Gäste bei Heimspiel-Stimmung nutzen müssen: Nach perfekter Thurnwald-Flanke köpfelte Joelinton aus fünf Metern daneben (11.). Die 2000 Rapidler (frenetisch gefeiert für ein italienisches Spruchband zu Ehren der Erdbeben-Opfer) heulten auf.
Für Sassuolo war anfangs Schiedsrichter Pawson der Buhmann. Das 1:0 aus dem ersten Angriff wurde wegen Foul annulliert (3.), bei einem Zweikampf von Mocinic mit Matri verzichtete der Engländer auf den möglichen Elfmeterpfiff (25.). Dafür präsentierten sich die Italiener höchst effizient. Nach perfektem Pass an Thurnwald vorbei auf Defrel verwertete der Stürmer den ersten Torschuss trocken (34.).
Plötzlich drehte der Favorit auf, Rapid kassierte Sekunden vor der Pause unglücklich das 0:2. Ein Freistoß von Pellegrini wurde durch Ragusa unhaltbar abgefälscht. Den nächsten Pellegrini-Freistoß hielt Strebinger stark, so wie den Nachschuss von Adjapong (51.).
Spätes Comeback
Büskens brachte Jelic und Kvilitaia. Vorerst blieb das 4-4-2 ohne Erfolg. Doch nach einem Freistoß staubte Jelic ab (86.). Die müden Rapidler warfen alles nach vorne und wurden vom überragenden Kvilitaia belohnt: Der Georgier traf nach einem abgewehrten Traustason-Schuss (89.). „Die Leistung war ordentlich, die Moral großartig“, lobte Büskens. In Bilbao schoss Aduriz Genk mit fünf (!) Toren ab (unten). Nach dem 5:3 liegt Leader Bilbao nur einen Punkt vor dem Vierten Rapid.