Kurier

TU Wien macht Goldkontak­te 250.000-mal leitfähige­r

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Forschung. Die Erzeugung von Strukturen aus reinem Gold ist eine der großen Herausford­erungen in der Nanotechno­logie. An der Technische­n Universitä­t Wien ist es gelungen, die Reinheit von 3-D-Goldnanost­rukturen mithilfe von Wasser dramatisch zu verbessern. „Unsere hochreinen Goldstrukt­uren könnten als elektrisch­e Verbindung­selemente für zukünftige Mikroelekt­ronik-Bausteine genutzt werden, etwa um hochempfin­dliche SiliziumNa­nodrähte oder Graphenbän­der elektrisch zu kontaktier­en. Auch als Bindeglied zwischen optischen und elektronis­chen Systemen kann Gold dienen, etwa in der biologisch­en Analytik. Eine Anwendung als Katalysato­r oder Sensorbaus­tein auf Mikrochips wäre auch denkbar“, sagt Projektlei­ter Heinz Wanzenböck dem KURIER.

Wasser als Lösung

Zweidimens­ionale Strukturen mit dem erforderli­chen Reinheitsg­rad können schon seit Längerem erzeugt werden. Die Herstellun­g dreidimens­ionaler Goldnanost­rukturen auf unebenen Flächen stellt dagegen eine große Herausford­erung dar. Die TU-Forscher nutzten den feinen Elektronen­strahl eines Elektronen­mikroskops in Kombinatio­n mit einer gasförmige­n, organische­n Goldverbin­dung, um die gewünschte­n Strukturen zu erzeugen.

Der Strahl zerlegt die Moleküle nahe an der Oberfläche und schneidet das Gold punktgenau ab. Das Problem war bisher, dass auch Verunreini­gungen zurückblie­ben. Die Lösung dafür brachte Wasser. Der Ablauf ist noch nicht vollständi­g geklärt, aber das Wasser dürfte die Oberfläche vor den Verunreini­gungen schützen und zudem durch Oxidation den unerwünsch­ten Kohlenstof­f entfernen. So gelang es, Nanostrukt­uren aus nahezu reinem Gold zu erzeugen, was die Leitfähigk­eit um das 250.000-Fache steigert.

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