„Unsere Maya hätte die Nacht in der Falle nicht überlebt“
Auch nach Polizeieinsatz macht ein mutmaßlicher Tierhasser Jagd auf die Katzen der Nachbarn.
Der Fall von Katze Maya in Wien-Speising beschäftigte bereits die WEGA: Vergangene Woche rückte die Spezialeinheit aus, um Fallen und Waffen eines mutmaßlichen Tierquälers zu beschlagnahmen. Der Mann hatte auf seinem Grundstück Fallen mit Ködern aufgestellt und die Haustiere der benachbarten Familie Berger dort gefangen gehalten. Katze Maya erlitt dabei schwere Verbrennungen; der Tierquäler muss sie mit heißem Wasser übergossen haben. Maya liegt seit mehreren Tage auf der Intensivstation einer Tierklinik.
Neue Fallen
Obwohl die Polizei dem Mann einen Besuch abstattete, stellte er kurze Zeit später erneut Fallen auf: „Diesmal hat er es wohl auf Mayas Tochter Nala abgesehen“, sagt Be- sitzer Heinz Peter Berger. „Es ist absolut unverständlich, wie ein Mensch einem wehrlosen Tier so etwas antun kann. Die Tierärzte meinen, wenn die Polizei Maya nicht aus der Falle gerettet hätte, wäre sie über Nacht gestorben.“Gegen den Tierquäler ermittelt nun die Staatsanwaltschaft.
Das Schicksal von Maya in Speising ist aber keineswegs ein Einzelfall. Zahlen des Bundeskriminalamts belegen, dass die Anzeigen gegen Tierquäler seit zehn Jahren stetig steigen.
Gab es 2006 österreichweit noch 655 Fälle, waren es im vergangenen Jahr bereits 894. Die Anzeigen behandeln etwa Vögel, die in zu kleinen Käfigen gehalten werden, Fiaker-Pferde oder das Auslegen von Giftködern.
Auch die Politik greift jetzt mit drastischen Mitteln ein. FPÖ-Tierschutz-Sprecher Udo Guggenbichler startet die Kampagne „Stopp den Hundemord“: „Jeder endgültige Hinweis, der zur Verurteilung eines Tiermörders führt, wird von uns mit 500 Euro belohnt“, sagt Guggenbichler.
In St.Georgen/Fillmansbach fahndet die Polizei nach einem Tierhasser. Der soll die verbotene Substanz Carbamet in einer Wiese verstreut haben. Der Appenzeller Sennenhund Willi fraß das Gift und litt an schweren Krämpfen. Das Tier konnte gerade noch gerettetet werden.