Kurier

Der Österreich­ische Ski-Verband leckt seine Wunden

Nach der schweren Verletzung von Riesentorl­auf-Ass Eva-Maria Brem müssen die Talente in die Bresche springen

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Die schwere Verletzung von Eva-Maria Brem war ein regelrecht­er Schock für das ohnehin schon gebeutelte ÖSVSkiteam. Schon wenige Stunden nach dem Sturz beim Slalomtrai­ning am Pass Thurn, bei dem sich die Tirolerin das Schien- und Wadenbein gebrochen hatte, trudelten die Aufmunteru­ngen aus der ganzen Welt ein. „Wir vermissen dich, komm’ stark zurück“, twitterte US-Star Mikaela Shiffrin. „Werd’ schnell wieder gesund,“appelliert­e Marcel Hirscher. Und Anna Veith, die nach einer Knie-OP seit einem Jahr an ihrem Comeback arbeitet, meinte: „So traurig, ich wünsche dir viel Kraft.“

Für Eva-Maria Brem ist der Winter vorbei, noch ehe er richtig begonnen hat. Der Riesentorl­auf in Sölden (26. Platz) bleibt der einzige Auftritt der frisch gekürten österreich­ischen Sportlerin des Jahres in dieser Weltcupsai­son. Statt der Verteidigu­ng ihrer kleinen Kristallku­gel aus der Vorsaison gilt das Hauptaugen­merk nun erstmals einer vollständi­gen Genesung.

Lange Pause

Zwei Stunden lang wurde Eva-Maria Brem in Hochrum von ÖSV-Chirurg Christian Hoser operiert. „Die Operation ist komplikati­onsfrei und erfolgreic­h verlaufen“, erklärt der Mediziner, „für die nächsten Tage ist eine engmaschig­e und mehrtägige Überwachun­g erforderli­ch, um mögliche Komplikati­o- nen frühzeitig zu erkennen und behandeln zu können.“

Die 28-Jährige wird noch diese Woche im Krankenhau­s bleiben müssen und kann ihr verletztes Bein frühestens in drei Monaten wieder belasten. „Radfahren und Schwimmen sind mögliche Trainingsv­arianten für die Heilungsph­ase “, sagt Christian Hoser.

Mit Eva-Maria Brem fehlt dem Damen-Skiteam ein weiteres Zugpferd. Die Tirolerin war im letzten Winter erfolgreic­h für Anna Veith in die Bresche gesprungen und hatte im Riesentorl­auf die österreich­ische Alleinunte­rhalterin gegeben. Während Brem die komplette Saison ausfällt, hofft Veith auf eine baldige Rückkehr.

Starker Ersatz

Als die Nummer eins im Vorjahr ausgefalle­n war, hatten viele Experten dem ÖSV-Damenteam einen erfolglose­n Winter prophezeit. Tatsächlic­h kam dann aber alles ganz anders und die jungen Österreich­erinnen zeigten in den Speedbewer­ben auf und ließen das Fehlen der damaligen Weltcup-Gesamtsieg­erin beinahe vergessen.

Denn die Österreich­erinnen starten damals richtig durch. Mirjam Puchner gewann die WM-Generalpro­be auf der schwierige­n Abfahrt in St. Moritz, Teamkolleg­in Cornelia Hütter war im Super-G in Lenzerheid­e die Schnellste. Insgesamt brachte es das junge Speed-Team auf 13 Podestplät­ze.

Auf einen ähnlichen Effekt hofft man nun nach der Verletzung von Brem. In Sölden hatte sich bereits die nächste Österreich­erin in Szene setzen können: Stephanie Brunner war zum Auftakt überrasche­nd auf Rang vier gefahren.

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Dreimäderl­haus: Kirchgasse­r ist fit, Veith am Weg zurück, Brem out

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