Kondompflicht, Todesstrafe: Worüber abgestimmt wird
Referenden. Neben Kongressund Präsidentenwahlen werden morgen in Dutzenden USBundesstaaten teils kuriose Sachfragen entschieden.
Vom Recht auf Angeln bis zur Kondompflicht für Sexarbeiter auf der Leinwand – knapp 160 Referenden sind abzuarbeiten. Einige könnten Geschichte schreiben. Stichwort: Marihuana.
Colorado ist ein Unikum. Der Bundesstaat in den Rocky Mountains ist der einzige, in dem die Sklaverei noch gesetzlich erlaubt ist; allerdings können nur Straffällige dazu herangezogen werden. Das Referendum dort – Motto: „Keine Sklaverei! Keine Ausnahmen! – soll den Anachronismus beenden.
Schnapsladen
In Oklahoma gibt es Wein und Schnaps nur in lizensierten Läden. Die Volksabstimmung dort soll die flüssigen Genussmittel auch in Supermärkten verfügbar machen. In Burbank, einem Städtchen nahe Los Angeles, das sich zum Mekka der SchmuddelfilmIndustrie gemausert hat, schaut morgen eine Berufsgruppe besonders genau auf die Wahl: Pornodarsteller sollen in Kalifornien dazu verpflichtet werden, Kondome bei der Arbeit zu tragen.
Viel Rauch erzeugt das Thema Marihuana. In Arkansas, Florida, North Dakota, Montana soll der Gebrauch zu medizinischen Zwecken erlaubt oder ausgeweitet werden. In Arizona, Kalifornien, Nevada, Massachusetts und Maine steht die Legalisierung für den Freizeitgenuss auf dem Wahlzettel. Vor allem ein Ja im bevölkerungsreichsten Staat Kalifornien würde das auf Bundesebene geltende Verbot sturmreif schießen. Bisher ist Kiffen und die dazu nötige Kultivierung von HanfPflanzen in Colorado, Washington, Alaska, Oregon und Washington D.C. unter strengen Auflagen gestattet.
In Kalifornien können die Bürger zudem die seit 1978 existierende Todesstrafe abschaffen, im ländlichen Nebraska steht dagegen die Wiedereinführung nach nur einem Jahr an.
In Indiana und Kansas soll die Abstimmung über ein neu zu schaffendes Recht auf Jagen und Fischen möglichst viele Wähler angeln.