Kurier

Der „Piefke“ist das Fossil

Martin Harnik spielte 61-mal im Team, so oft wie kein anderer im aktuellen Kader

- VON GÜNTHER PAVLOVICS

Es begann vor nicht ganz zehn Jahren. „Pief ke“stand auf einer Trinkf lasche bei der Vorbereitu­ng der österreich­ischen Auswahl für die U-20Weltmeis­terschaft. „Ich war leicht verkühlt und wollte nicht, dass wer daraus trinkt und sich vielleicht ansteckt“, erzählt Martin Harnik. „Ich bin und bleibe halt der Piefke“, sagte der Sohn einer Deutschen und eines Steirers, der in Hamburg aufgewasch­en ist, neun Jahre später.

Mit 29 Jahren ist er „irgendwie der Exot in der Mannschaft“, aber auch das Fossil im österreich­ischen Nationalte­am. 61-mal trug er das Teamtrikot seines Vater-Landes, kein anderer im aktuellen Kader von Marcel Koller hat so oft im Team gespielt. Gleich nach der U-20WM feierte er sein A-Teamdebüt mit einem wunderschö­nen Tor gegen Tschechien. Es sollten noch 13 folgen. Damals kam er bei Bremen zu sporadisch­en Einsätzen bei den Profis, wurde an Zweitligis­t Düsseldorf verliehen. Erst in den sechs Jahren in Stuttgart etablierte er sich im deutschen Oberhaus. Verpasste Vorbereitu­ng Nach dem Abstieg wechselte er im Sommer zu einem anderen Absteiger, nach Hannover – wo er einen holprigen Start hinlegte. „Wegen der EM und des späten Vereinswec­hsels habe ich die Vorbereitu­ng verpasst. Ich hätte nicht ge- dacht,Erstum ben sind weshalbfür Wales „Sabiüberdi­e jetztdiezu und dass Länderspie­le90 können. Wehwehchen­hat er hat Serbienich Minutennic­ht seineer das die SacheErsti­m war.so alles spüre.“Power,Kader gegen weg,jetzt gut gegemacht“,nen Und wenn Ersatzer er wäre gegen sagt Marcelnich­t Irlander beleidigt,über Sabitzer.( Samstag,seiWien,Uhr, „Ich live habe Ernst-Happel-Stadion,ORFeins)ja schon nichtin Hanno- spielt. 18 ver zeigt“, Joker-Qualitäten­erklärte er. Fünf Tore gehat er in den jüngsten drei Pflichtspi­elen erzielt. Der Jung-Vater ist eigentlich ein sensibler Typ. Was man manchmal nicht glauben mag, weil er auch der Pro- fi im Team ist, der immer für einen flotten Spruch gut ist. So sagt er zum Spiel gegen die Iren: „Die Iren stehen für Leidenscha­ft, Zweikampfs­tärke und Kompromiss­losigkeit. Ich würde drei Mal lieber gegen Ibrahimovi­c spielen als gegen solche Kampfsäue.“

EM-Veteranen

Harnik ist einer von fünf Österreich­ern, die bei zwei EMEndrunde­n dabei waren. Fuchs hat inzwischen die Teamkarrie­re beendet, Garics ist vereinslos und Prödl fehlt verletzt. Also ist derzeit nur Ramazan Özcan im Kader. Der war bei beiden EMEndrunde­n als Ersatzgoal­ie aber nie im Einsatz.

Bei Marcel Koller ist der 32-Jährige derzeit die Nr. 1, weil sich Robert Almer schwer verletzt hat. Özcan steht vor einer Premiere, im ausverkauf­ten Stadion im Prater steht er nach neun Teamspiele­n (davon acht unter Marcel Koller) erstmals daheim in einem Pflichtspi­el in der Startelf. „Bei mir ist die Bilanz nicht wirklich ein Thema“, sagt der gebürtige Vorarlberg­er. Und: „Ich gebe zu, dass ich Fehler gemacht habe, doch deswegen mache ich mir keinen Kopf.“

Insgesamt 573 Minuten hat er den Teamtorman­nDress auf dem Feld getragen, dabei 13 Gegentore kassiert, das macht ein Tor alle 44 Minuten. Erst einmal hat er kein Tor kassiert, als er in den letzten 32 Minuten gegen Wales Almer ersetzt hat.

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Ball und Tor im Blick: Martin Harnik hat im Teamdress schon 14 Treffer erzielt

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