Einkehrschwung in neue Märkte
Sportler kaufen weniger, aber teurer ein. China ist ein Hoffnungsmarkt, Russen bauen Skier jetzt selbst
Für die Neigungsgruppe „Aprés Ski“gibt es zum Saisonstart gute Nachrichten: Die Industrie investiert derzeit viel Geld in „gehbare Skischuhe“, sagt Branchensprecher und Fischer-Ski-Chef Franz Föttinger. Schuhe mit gebogenen Sohlen, so wie sie Tourengeher längst haben, sollen also auch auf den Pisten Mode machen.
Dass Ski-Marken an Schuhen tüfteln, kommt nicht von ungefähr. Sie verkaufen längst mehr Schuhe als AlpinSki – zuletzt waren es 3,3 Millionen Paar, Tendenz steigend. Die Absatzkurve von Alpin-Ski zeigt im langjährigen Vergleich in die entgegengesetzte Richtung: Zu Spitzenzeiten drückte die Industrie acht Millionen Paar in den Weltmarkt, 2013 waren es 3,2 Millionen, im Vorjahr drei Millionen. „Warme und kurze Winter machen uns zu schaffen“, sagt Föttinger. Die Branche hat ihre Um- sätze im Vorjahr dennoch gehalten. Es werden weniger Skier gekauft, dafür teurere. Auch dank der vielen Tourenskifahrer, die relativ viel für Ausrüstungen ausgeben.
Zumindest aus Sicht der Ski-Industrie sind die USA eine Konstante. Mit 600.000 Paar im Jahr bleiben sie der Top-Abnehmer. Dagegen bleiben die Bestellungen aus Russland, dem – nach Skandinavien – zweitwichtigsten Markt für Langlaufskier, aus. Die Wirtschaftskrise und der Rubelverfall drücken auf die Kauf kraft. Ski-Marken verlieren an Terrain, weil Moskau die Produktion billiger Skier im eigenen Land fördert und damit den Import drosselt.
Als Hoffnungsmarkt gilt nun China, das die Winterolympiade 2022 in Peking austrägt und im Vorfeld Unsummen in die Entwicklung der Skigebiete und wohl auch Athleten steckt. Noch ist Skifahren in China ein Sport für wenige Reiche. Eigene Skier besitzt kaum jemand – sie