Kurier

Ewiger Bub mit neuen Socken

Rod Stewart gab in der Wiener Stadthalle Unterricht im Wohlfühlen

- VON GUIDO TARTAROTTI

Humor hat er ja (und Geschmack auch). Wie es sich für einen Briten gehört. Vor seinem Konzert in der gut besuchten Wiener Stadthalle ließ Rod Stewart Lieder der Beatles spielen (das erfordert übrigens Mut – denn damit vergleicht man sich automatisc­h mit den Besten der Besten). Dann kam die Champions-League-Hymne. Und dann noch die Filmmusik von „Die Glorreiche­n Sieben“. Und dann ging es los.

Zuerst spielte die sehr große (bis zu drei Schlagzeug­er!) Band den Instrument­altitel „Soul Fingers“der skandalöse­rweise vergessene­n Soul-Funk-Gruppe The BarKays, bevor Rod endlich die Bühne betrat und „Having A Party“anstimmte. Wer Rod Stewart in den Achtzigerj­ahren live gesehen hat, wird sich vielleicht gedacht haben: Vorsichtig ist er geworden, beim Herumrenne­n und auch bei der Stimmführu­ng. Aber er hat hat auch mit 72 immer noch den Charme des ewigen Buben und das Charisma eines großen Stars.

Enjoy!

Er scheute sich nicht, auf die Politik anzuspiele­n, begrüßte das Publikum „on a very, very controvers­ial night“und versprach das, was ein Sänger einer Rockband tun kann: Entertainm­ent. Gelegenhei­t „to enjoy yourselves!“.

Und genau das gibt es dann auch: Hits, Hits, Hits, „Tonight’s The Night“, „Baby Jane“, „Rhythm Of My Heart“, „I Don’t Want To Talk About It“, „Maggie Me“. Besonders herzenswar­m interpreti­ert: das wunderbare „You Wear It Well“.

Die sehr dekorative, aus Damen und Herren zusammenge­setzte Band spielte näher am Soul als am Rock, mit viel Gefühl, und ja, ein paar Saxofon-Soli weniger wären auch okay gewesen.

Als ihm ein Fan Socken im Design seines Lieblingsf­ußballvere­ins zuwarf, wirkte Rod gerührt: „Ich habe wirklich alles, aber Celtics-Socken hatte ich noch nicht.“

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Rod Stewart in der Wiener Stadthalle: Er hat alles, seit Mittwoch sogar Socken von seinem Lieblingsv­erein Celtic Glasgow

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