„Die EU besitzt den Schlüssel
Boris Johnson Donald Trump. Norbert Hofer als Bundespräsident? 2017 Marine Le Pen als französische Präsidentin? Und fällt Italien in die Hände eines Beppe Grillo, wenn Matteo
am 4. Dezember das Volksvotum über die neue Verfassung verliert, die Italien besser regierbar machen soll?
„Wir sehen hier eine Desillusionierung, einen substanziellen Vertrauensverlust in die Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit der politischen Eliten“, beantwortet Politik-Forscher Fritz Plasser die Frage nach dem Warum.
Es gebe viele Bedrohungsbilder: Migration. Flaues Wirtschaftswachstum. Arbeitsplatzverlust durch Globalisierung und Roboterisierung. Plasser: „Gleichzeitig erscheint die Politik mit der Problemlösung überfordert. Wenn die EU-Spitzen Jean-Claude Juncker und Martin Schulz von einer schweren Krise der EU sprechen, verstärkt das den Eindruck, dass auch die Eliten resignieren und keinen Ausweg wissen. Das wiederum verstärkt den Pessimismus bei manchen Wählergruppen.“ Wer sind diese Wählergruppen? Professor ton Pelinka: „Trump- und Brexit-Wähler sind überdurchschnittlich unter den Älteren vertreten, aber auch bei den weniger Gebildeten im Sinne formaler Bildungsabschlüsse.“
Professor Plasser bestätigt: „Die Älteren empfinden Veränderungen sehr oft als bedrohlich. Das Geschäft am Eck sperrt zu, das gewohnte Wirtshaus wird völlig neu gestylt, man fühlt sich nicht mehr wohl. Es gibt wahrscheinlich jede Woche Dutzende Erfahrungen für Ältere, bei denen sie sich fragen, ob sie da noch dazupassen. Wie viele über 65-Jährige wissen, was eine App ist? Wie viele wollen das überhaupt wissen?“
Bei Brexit, Trump und auch in der österreichischen Wählerschaft sei eine Generationenkluft festzustellen, die Gabelung liege bei ca. 40, 45 Jahren. Die Jüngeren waren für den Verbleib Großbritanniens in der EU, sie votierten mehrheitlich für Hillary Clinton und für xander Van der Bellen in der Stichwahl. Bei den über 45-Jährigen gab es Mehrheiten für den Brexit, für Trump und für Hofer. Plasser: „Jüngere Generationen sind anpassungsfähiger und empfinden Veränderungen positiv. Die Jüngeren sehen in der EU eine Mobilitätschance, für viele Ältere ist Multikulti irritie-