Kurier

Die Nacht, in der der Schrecken nicht enden wollte

130 Menschen starben bei Anschlägen aufs Stade de France, mehrere Bars und Restaurant­s sowie den Musikclub „Bataclan“

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Das Fußball-Freundscha­ftsspiel Frankreich gegen Deutschlan­d im Stade de France ist gerade 15 Minuten alt, da hören die Spieler und die 79.000 Zuschauer erst einen, dann noch einen lauten Knall von außerhalb des Stadions: Selbstmord­attentäter, die vergeblich ver- sucht hatten, ins Stadion zu gelangen, hatten sich in die Luft gesprengt. Fast zeitgleich fallen im 10. Pariser Arrondisse­ment die ersten Schüsse – Attentäter erschießen Gäste der Bar „Le Carillon“und des Restaurant­s „Le Petit Cambodge“, später auch des „La Belle Equipe“. Kaum 15 Minuten später dringen schwer bewaffnete Männer in den nahen Konzertclu­b „Bataclan“ein und schießen zunächst wahllos in die Zuschauerm­enge, ehe sie die Überlebend­en als Geiseln nehmen. Es spielen sich dramatisch­e Fluchtszen­en ab, nach Mitternach­t stürmt die Polizei das „Bataclan“. Zwei Attentäter werden erschossen, ein dritter sprengt sich in die Luft. Im Konzertsaa­l gibt es mehr als 90 Todesopfer, insgesamt sterben in der Terrornach­t mehr als 130 Menschen, 500 werden verletzt.

Zu den Anschlägen bekennt sich die Terrormili­z des sogenannte­n Islamische Staates. Einer der Drahtziehe­r, Salah Abdeslam, wird später in Belgien geschnappt und nach Frankreich ausgeliefe­rt. Einen weiteren Hintermann wollen die Ermittler dieser Tage in Syrien ausgemacht haben: Abu Ahmad, ein Belgier mit marokkanis­chen Wurzeln, soll die Anschläge koordinier­t haben.

Seit der Schreckens­nacht in Paris wurde Frankreich noch mehrfach von islamistis­chem Terror heimgesuch­t, unter anderem durch einen Amokfahrer am Nationalfe­iertag in Nizza (84 Tote) oder durch die Ermordung eines Priesters durch zwei Islamisten in einer Kirche in der Normandie. In beiden Fällen wurden die Täter erschossen.

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Die „Eagles of Death Metal“standen auf der Bühne, als die Attentäter den Konzertsaa­l stürmten und wahllos Zuschauer erschossen. Bilanz des Grauens: Mehr als 90 Tote
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